Düsseldorf (dpa) – Wegen einer Serie von elf Sprengattacken auf Geldautomaten in mehreren Bundesländern mit millionenschwerem Schaden steht ein 28-jähriger Mann aus Amsterdam vor dem Landgericht Düsseldorf. Beim Prozessauftakt schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen und wollte sich auch nicht zu seiner Person äußern, wie eine Gerichtssprecherin sagte.
Angeklagt ist er wegen schweren Bandendiebstahls, Sachbeschädigung und Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion. Ihm wird vorgeworfen, sich spätestens im Mai 2021 mit bislang unbekannten Mittätern zu Sprengungen von Geldautomaten in Deutschland entschlossen zu haben. Die Tätergruppe soll Teil eines größeren marokkanisch-niederländischen Netzwerks gewesen sein.
Laut Anklage wurden zwischen 2021 und 2024 insgesamt elf Geldautomaten von der Gruppe gesprengt – in NRW und weiteren Bundesländern. Bei den Taten sollen die Täter mehr als eine Million Euro Bargeld erbeutet und dabei einen Sachschaden von fast vier Millionen Euro angerichtet haben. In mehreren Fällen blieb es bei Sachschäden, da die Geldkassetten nicht geöffnet werden konnten.
Der Angeklagte soll bei den Taten meist als Fahrer des Fluchtwagens fungiert haben, wie die Staatsanwaltschaft ausführte. Das Urteil wird in einigen Monaten erwartet. Das Landgericht hat bis Anfang September 13 Verhandlungstage gesetzt.
Die meisten Sprengattacken ereigneten sich in NRW (Rinteln, Dormagen, Senden, Gelsenkirchen, Wickede). Rheinland-Pfalz (Dierdorf), Saarland (Nonnweiler), Bayern (Stadtlauringen), Niedersachsen (Ihlow) und Baden-Württemberg (Schwaigern, Sulzbach-Laufen) waren ebenfalls betroffen.