An allen Duisburger Schulen findet wieder normaler Unterricht statt - allerdings unter verstärkter Beobachtung der Polizei. (Archivbild)
An allen Duisburger Schulen findet wieder normaler Unterricht statt - allerdings unter verstärkter Beobachtung der Polizei. (Archivbild) Foto: Christoph Reichwein/dpa

Duisburg (dpa/lnw) – Begleitet von verstärkten Polizeistreifen ist in Duisburg überall wieder regulär Schulunterricht gewesen. «Wir zeigen heute bis Schulschluss Präsenz», sagte eine Polizeisprecherin.


Wegen zweier Drohschreiben mit rechtsradikalen Äußerungen war am Montag der Präsenzunterricht in 15 Gesamt- und zwei Sekundarschulen ausgefallen. Knapp 18.000 Schülerinnen und Schüler waren betroffen. Die Bezirksregierung sprach von einer «unklaren Bedrohungslage». 

Laut Polizei war bereits am Freitag bei der Schulleitung der Gesamtschule-Mitte ein Schreiben mit «bedrohlichen und rechtsradikalen Äußerungen» eingegangen. Der unbekannte Absender hatte Straftaten für Montag in der Bildungseinrichtung angekündigt. Am Sonntag erhielt dieselbe Schule ein zweites Drohschreiben, das auch weitere Schulen im Stadtgebiet betraf.

Zwar betonte die Polizei schnell ihre Zweifel an der Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten. Die Verunsicherung bei Schülern, Lehrern und Behörden war aber spürbar. Wer oder was genau hinter den Schreiben steckt, ist nun Gegenstand der Ermittlungen des Staatsschutzes.

Lehrer sollen auf Reaktionen der Schüler achten

Eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf sagte am Dienstag: «Die Lehrkräfte sind dafür sensibilisiert, heute und in den kommenden Tagen auf mögliche Reaktionen der Schülerinnen und Schüler zu achten. Die Schülerinnen und Schüler haben Gelegenheit – wenn sie dies wünschen – Fragen zu stellen und über ihre Gefühle und Gedanken zu sprechen.»

Ob weitere Maßnahmen an den Schulen «zielführend und notwendig sind, ist davon abhängig, wie sich die Situation an den Schulen darstellt und welche Rückmeldungen es aus den Schulgemeinschaften gibt», so die Bezirksregierung: «Bei Unterstützungsbedarf können sich die Schulen an die schulpsychologische Beratungsstelle in Duisburg wenden.»

Sondersitzung im Landtag

Unterdessen hat der Vorsitzende Florian Braun (CDU) eine Sondersitzung des Schulausschusses im nordrhein-westfälischen Landtag für Donnerstag (14 Uhr) angesetzt. Die SPD-Fraktion hatte die Sitzung beantragt. Die Landesregierung soll in einem Bericht über den aktuellen Sachstand zu den Drohungen in Duisburg Stellung nehmen.