Düsseldorf (dpa/lnw) – Mit dem Fahrplanwechsel bei der Bahn fahren in Nordrhein-Westfalen wieder mehr Fernzüge – dafür gibt es zusätzliche Einschränkungen im Nahverkehr. Wegen des akuten Lokführermangels haben die Träger rund vier Prozent der eigentlich geplanten Zugfahrten von Regionalzügen und S-Bahnen gestrichen.
Das soll helfen, das knappe Personal besser zu verteilen und die für Pendler besonders ärgerlichen kurzfristigen Zugausfälle zu verhindern. Auf einigen Strecken fahren wegen fehlender Lokführer auf absehbare Zeit überhaupt keine Züge, sondern nur Busse. Insgesamt sind mehr als 30 Linien von den Einschränkungen betroffen.
2025 werde noch ein schweres Jahr auf der Schiene werden, teilten die Träger mit. Für 2026 hatte Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) zuletzt aber deutlich mehr Stabilität in Aussicht gestellt. Dann soll die Ausbildungs-Offensive der Bahnunternehmen und des Landes dafür sorgen, dass es wieder genügend Personal gibt, damit alle Nahverkehrs-Züge nach regulärem Fahrplan fahren können.
Mehr Züge im Fernverkehr
Im Fernverkehr ist es genau andersrum: Dort hatte die Bahn den Fahrplan wegen Kapazitätsproblemen seit August ausgedünnt und rund jeden 20. Fernzug in NRW gestrichen. Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag werde diese Ausdünnung nun wieder zurückgenommen, sagte ein Bahnsprecher. Es könne aber weiterhin «zu temporären Ausfällen einzelner Verbindungen aufgrund unterschiedlicher Bauarbeiten kommen».
Auf einigen Strecken etwa nach Belgien, in die Niederlande und nach Berlin sind im neuen Fahrplan auch zusätzliche ICE-Verbindungen vorgesehen. Dafür werden Fernzüge etwa auf der Strecke zwischen Münster, Siegen und Frankfurt gestrichen.
Bahntickets werden teurer
Gleichzeitig mit dem neuen Fahrplan hebt die Bahn auch die Fahrkartenpreise an, bei vielen Pendler-Tickets im Nahverkehr ist erst der Jahreswechsel der Stichtag für die neuen Preise. Im NRW-Tarif für Fahrten zwischen den Tarifverbünden steigen die Ticketpreise im Schnitt um 6,0 Prozent. Auch die Tickets der Verkehrsverbünde steigen – im VRR im Schnitt um 5,5 Prozent. Außerdem kostet das Deutschlandticket künftig 58 statt 49 Euro.