Die Schüsse fielen in der Nähe eines Kiosks, in dem Opfer und Täter zuvor gesehen worden waren. (Archivbild)
Die Schüsse fielen in der Nähe eines Kiosks, in dem Opfer und Täter zuvor gesehen worden waren. (Archivbild) Foto: Justin Brosch/dpa

Lünen (dpa/lnw) – Weil er seinen Nachbarn mit neun Schüssen aus nächster Nähe getötet haben soll, sitzt ein 34-Jähriger in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl laute zunächst auf Totschlag, weil sowohl das Motiv als auch der genaue Tathergang des Tötungsdeliktes in Lünen bei Dortmund noch unklar seien, sagte Staatsanwältin Maribel Andersson. Nachdem er sich am Montagabend selbst bei der Polizei gemeldet und die Tat eingeräumt hatte, schweige er nun zu den Vorwürfen, hieß es.


Nach Auskunft der Ermittlerin soll der 34 Jahre alte Syrer am Montagabend um kurz vor 23 Uhr aus einer Distanz von etwa einem Meter mit einer Kleinkaliber-Pistole insgesamt neun Schüsse auf den 35-jährigen Nachbarn abgegeben haben – darunter Treffer in den Bauch, in den Rücken sowie zweifach in den Genitalbereich.

Kioskbesitzer will helfen – soll aber selbst bedroht worden sein

Die Polizei hatte ihn noch am Tatort festgenommen. Dieser befindet sich in unmittelbarer Nähe zu einem Kiosk, wo beide kurz vor der Tat zusammen gesehen worden seien. Der Kioskbesitzer war – alarmiert durch die Schussgeräusche vor seinem Geschäft – zum Tatort gekommen, wie die Staatsanwältin weiter berichtete. Als er dem am Boden liegenden Opfer zu Hilfe kommen wollte, soll der Schütze gedroht haben, ihn auch zu töten.

Polizei und Staatsanwaltschaft forderten Zeugen auf, die Angaben machen können oder möglicherweise Videomaterial vom Geschehen haben, sich bei der Polizei zu melden.