Bonn (dpa) – Auch vier Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal sind noch nicht alle Spendengelder aufgebraucht worden. So hat die Aktion Deutschland Hilft bis Juni dieses Jahres 82 Prozent der Hochwasserspenden umgesetzt, die sie erhalten hat, wie das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen auf Anfrage mitteilte. Insgesamt betrage die Summe aller Spenden 284 Millionen Euro.
Alle noch verfügbaren Gelder seien allerdings fest verplant. Im Fokus stehen demnach derzeit Hilfsprojekte für die psychologische Unterstützung von Eltern und Kindern: Für sie sei das Ende der Wiederaufbauphase oft besonders schwierig. Außerdem werden weiterhin soziale Treffpunkte, Begegnungsstätten und Wiederaufbauhilfen finanziert.
SWR-Recherche: 92 Millionen Euro übrig
Insgesamt 92 Millionen Euro an Hochwasserspenden sind bislang noch nicht ausgegeben worden, wie der Südwestrundfunk (SWR) nach einer Recherche bei rund 40 Hilfsorganisationen, Landkreisen und Kommunen berichtet. Das entspricht demnach fast 14 Prozent der Gesamtsumme von mehr als 671 Millionen Euro, die Menschen bundesweit gespendet haben.
Oft sind die Restspenden demnach bereits fest verplant. Laut der SWR-Recherche gehen die meisten Organisationen davon aus, das übrige Geld bis 2030 ausgegeben zu haben.
Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen.