Gestatten, ihre Postfiliale: Die Bundesnetzagentur hat in NRW 13 Automaten als Postfilialen zugelassen, diese hier in Sankt Augustin ist eine davon.
Gestatten, ihre Postfiliale: Die Bundesnetzagentur hat in NRW 13 Automaten als Postfilialen zugelassen, diese hier in Sankt Augustin ist eine davon. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Bonn (dpa/lnw) – Die Bundesnetzagentur hat in Nordrhein-Westfalen 17 Automaten als Postfilialen zugelassen. Dort muss die Post nun keine normalen Filialen mehr betreiben, in denen ein Mensch am Schalter steht. 


Es dürfte noch deutlich mehr Automatenfilialen werden: Wie die Bundesnetzagentur mitteilte, werden für das ganze Bundesgebiet noch 553 Anträge bearbeitet – die meisten dürften wohl genehmigt werden. Eine NRW-Zahl zu den Anträgen gab die Behörde zwar nicht bekannt, der Anteil des Bundeslandes dürfte aber recht groß sein. 

Sollten alle Anträge angenommen werden, wäre jede zwanzigste Postfiliale in Deutschland ein Automat. Die Post betreibt circa 12.600 Postfilialen, meistens handelt es sich um Supermärkte oder Kioske mit Post-Schalter. 

Mit den zugelassenen Automaten nutzt die Post eine neue, seit Jahresbeginn geltende gesetzliche Regelung, der zufolge sie bei der Erfüllung ihrer Pflicht für ein flächendeckendes Filialnetz auf Automaten zurückgreifen kann. Für diese Anrechnung muss aber die Bundesnetzagentur zustimmen, die sich davor mit den betroffenen Kommunen abgestimmt hat.

Wo die Automatenfilialen sind

Bei den Automaten geht es um sogenannte Poststationen, in denen Pakete abgegeben und abgeholt, Briefmarken gekauft und Briefe eingeworfen werden können. Außerdem ist eine Videoberatung möglich. Ihr großer Vorteil ist, dass sie rund um die Uhr verfügbar sind. 

Die Automatenfilialen sind zumeist auf dem Land oder am Stadtrand, etwa in Kranenburg am Niederrhein, Neuenkirchen im Münsterland, Sankt Augustin bei Bonn, in Jülich und Eschweiler westlich von Köln. In Wenden im Sauerland sind der Bundesnetzagentur zufolge sogar zwei solcher Automatenfilialen. 

Die Post muss in größeren Dörfern und in Stadtteilen Filialen betreiben, meistens sind damit Postschalter in Supermärkten und Kiosken gemeint. Dabei hat sie seit Jahren Schwierigkeiten, was vor allem am Strukturwandel auf dem Land liegt: Wenn in einem Dorf der letzte Krämerladen dichtmacht, hat die Post auch keinen Partner mehr, bei dem sie einen Postschalter aufstellen kann. 

In NRW waren Ende September in 13 Orten keine Postfiliale, obwohl dort eine hätte sein müssen – etwa in Overath-Heiligenhaus im Bergischen Land, Simmerath-Lammersdorf bei Aachen und Lippstadt-Esbeck in Ostwestfalen sowie Warstein-Suttrop im Sauerland.