Meerbusch (dpa/lnw) – Nach den Städten Düsseldorf und Neuss hat auch Meerbusch ein Badeverbot im Rhein erlassen. Per Dringlichkeitsbeschluss sei eine entsprechende Verordnung erlassen worden, teilte die Stadt mit. Das Verbot gelte ab Dienstag und sei in enger Anlehnung an das Düsseldorfer Regelwerk formuliert. Verstöße gegen das Badeverbot werde als eine Ordnungswidrigkeit geahndet und könne mit bis zu 1.000 Euro Geldbuße bestraft werden. Mitarbeiter des Ordnungsamtes zeigten verstärkt Präsenz.
Nicht bis zur Hüfte oder etwa bis zu den Knien im Wasser, sondern nur noch bis zum Knöchel ist demnach erlaubt: «Als Baden (…) gilt das planmäßige Verweilen mit dem Körper in mehr als jeweils knöcheltiefem Wasser, zu Erholungs-, Sport- oder Freizeitzwecken, insbesondere das Schwimmen, Waten oder Spielen im Wasser», heißt es nach Angaben der Stadt in dem Verordnungstext. Ähnliches hatten bereits Düsseldorf und Neuss in ihren jeweiligen Bestimmungen erklärt.
«Wichtig ist, dass wir in allen Anrainerkommunen einheitliche, rechtsverbindliche Regelungen haben, damit Klarheit herrscht», sagte Meerbuschs Bürgermeister Christian Bommers (CDU). Parallel dazu hofft die Stadt, mit dem Verbot auch die Meerbuscher Rettungskräfte zu entlasten. Allein von Januar 2024 bis einschließlich Juli 2025 musste die Feuerwehr Meerbusch 25 Mal mit dem Alarmierungsgrund «Person im Rhein» zum Ufer ausrücken, verdeutlichte die Stadt. Und noch sei der diesjährige Sommer nicht zu Ende.
Weitere Städte könnten bald folgen. In Köln bereite die Verwaltung eine Beschlussvorlage zur Einführung eines Badeverbotes im Rhein vor über die der Rat in seiner Sitzung am 4. September entscheiden solle, wie es hieß. In Krefeld habe Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) die Verwaltung beauftragt, ein Badeverbot verwaltungsintern abzustimmen und entsprechend umzusetzen, sagte ein Stadtsprecher vor wenigen Tagen. Diese Prüfung laufe derzeit.
Nach Daten der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind im Rhein in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr bereits bis Ende Juli zehn Todesfälle zu beklagen. Im gesamten Vorjahr waren es 14 Unfälle, die höchste Zahl zumindest der vergangenen Jahre seit dem Jahr 2020. «Der Rhein ist für Schwimmer eines der gefährlichsten Gewässer, die wir in Deutschland haben. Diese Gefährlichkeit wird leider nach wie vor allzu oft unterschätzt oder gar bewusst ignoriert», sagt ein DLRG-Sprecher. Ein Badeverbot sende hoffentlich ein stärkeres Signal.