Oberhausen (dpa) – Panik-Rocker Udo Lindenberg ist heute ein Star mit vielen Tausend Fans und Top-Hits, am Anfang seiner Karriere sah das aber noch völlig anders aus. Als er sich 1962 nach der Mittleren Reife als 15-Jähriger beim Konservatorium der Stadt Duisburg für ein Musikstudium bewarb, bemängelten die Prüfer «nur geringe Grundkenntnisse» in Musiklehre und erklärten sein Gehör für nur «insgesamt befriedigend». Er wurde zwar angenommen, die Entscheidung sollte aber nach einem Jahr noch einmal überprüft werden, fanden die Fachleute.
Die Bescheinigung der Hochschule und Lindenbergs Studienbuch sind bei einer großen Lindenberg-Retrospektive in der Ludwigsgalerie Schloss Oberhausen zu sehen. Bei der Schau unter dem Motto «Kometenhaft panisch. Likörelle, Udogramme, nackte Akte & viel mehr» steht Lindenberg vor allem als Maler und Zeichner im Mittelpunkt. Gezeigt werden mehr als 300 Zeichnungen und teils großformatige Bilder Lindenbergs seit den 1970er Jahren, wie das Museum mitteilt.
Zugleich gibt es eine komplette Diskografie seiner 40 Studio-Alben und viel biografisches Material zu dem erfolgreichen Musiker. Alle Lieder können per Kopfhörer gehört werden. «Er war und ist im wesentlichen Autodidakt – in der Musik wie auch in der Malerei», sagt sein Biograf Frank Bartsch, der die Diskografie vorbereitet hat. Deshalb habe er ja auch Gesangsunterricht immer abgelehnt.