Düsseldorf (dpa/lnw) – Nach dem Auffliegen von zwei illegalen Zigarettenfabriken in Nordrhein-Westfalen müssen sich von Montag an (12.00 Uhr) 19 Angeklagte in Düsseldorf vor Gericht verantworten. Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft wirft den 32 bis 66 Jahre alten Männern vor, fast fünf Millionen Euro Tabaksteuern hinterzogen oder Beihilfe dazu geleistet zu haben.
In der Zeit von Mai bis Oktober 2024 sollen sie als kriminelle Bande in Velbert und Radevormwald an der Herstellung von Millionen Zigaretten beteiligt gewesen sein. Allein in Velbert seien fast 17 Millionen unversteuerte Zigaretten produziert worden, in Radevormwald fast 4 Millionen. Der mutmaßliche Gesamtsteuerschaden wird auf 4,9 Millionen Euro geschätzt.
Komplette Produktionsstraßen
Drei der Angeklagten seien als Hauptverantwortliche vor Ort in Velbert oder Radevormwald gewesen. Sie sollen monatlich jeweils mindestens 5.000 Euro erhalten haben. Im Oktober waren die gut 40 Kilometer voneinander entfernten illegalen Produktionsanlagen bei einer gemeinsamen Razzia von Polizei und Zoll aufgeflogen. Die Ermittler hatten komplette Produktionsstraßen entdeckt.
Der Prozess des Landgerichts Wuppertal beginnt im Prozessgebäudes des Oberlandesgerichts Düsseldorf. Das Gericht hat bis Anfang Juli rund 20 Verhandlungstage eingeplant.