Köln (dpa/lnw) – Ein und dasselbe Juweliergeschäft wurde in Köln zwischen 2007 und 2011 dreimal überfallen. Ein Täter wurde nie ermittelt. Dann aber legte ein 52 Jahre alter Mann in niederländischer Haft eine Lebensbeichte ab und räumte die Taten ein, bei denen laut Anklage Luxusuhren im Gesamtwert von rund 129.000 Euro geraubt worden waren. Nun steht der Mann wegen dreifachem, besonders schweren Raub sowie gefährlicher Körperverletzung vor dem Kölner Landgericht.
Laut Anklage schoss der Mann während des ersten Überfalls mit einer Pistole in die Decke und schlug auf Vitrinen ein. «Da es dem Angeklagten nicht gelang, die Vitrinen zu zerstören, schoss er auf deren Schlösser», so die Anklage. Sodann habe er die beschädigten Vitrinen aufgetreten und Luxusuhren entwendet. Anschließend sei er weggefahren und habe die Uhren in Antwerpen verkauft. Auf gleiche Weise habe er 2010 denselben Laden noch einmal überfallen. Als Motiv gab der Mann jeweils finanzielle Probleme an.
Beim dritten Überfall kommt es zu einem Schuss
Beim dritten Überfall 2011 stellte sich dem Täter beim Verlassen des Geschäfts eine Frau in den Weg. Es soll zu einem Gerangel gekommen sein, in dessen Verlauf er der Frau in den Oberschenkel schoss – anschließend floh er.
Nach Darstellung des Verteidigers war der Schuss auf die Frau der Grund dafür, dass der Mann die Taten in niederländischer Haft schließlich gestand. «Er glaubte, dass er der Frau in den Bauch geschossen hatte. Er hat sich Sorgen gemacht», sagte der Verteidiger. In den Niederlanden verbüßt der 52-Jährige eine langjährige Haftstrafe wegen eines Tötungsdelikts.
Der Prozess ist mit weiteren drei Verhandlungstagen terminiert. Ein Urteil wird am 30. Juli erwartet.