Bunt und gut gelaunt: Die Besucherinnen und Besucher beim «Rainbow Festival» in Köln.
Bunt und gut gelaunt: Die Besucherinnen und Besucher beim «Rainbow Festival» in Köln. Foto: Roberto Pfeil/dpa

Köln (dpa) – Mit Regenbogen-Farben, guter Laune und Live-Musik gegen Hass und Hetze: 22.000 Menschen haben in Köln laut Veranstaltern die Premiere des «Rainbow Festivals» gefeiert. Bei dem zehnstündigen Event waren auf zwei Bühnen unter anderem die No Angels, Zoe Wees, die Weather Girls, Felix Jaehn und Loreen angekündigt.


«Im Moment ist jedes Festival wichtig, das Vielfalt und Toleranz feiert und für Sichtbarkeit sorgt», sagte Entertainerin Olivia Jones der Deutschen Presse-Agentur. Die Hamburgerin moderierte das Festival und erinnerte auch an den zeitgleich stattfindenden Christopher Street Day in Budapest, der ursprünglich von der ungarischen Regierung verboten worden war.

«Das halbe Herz ist heute in Budapest. Ich finde es wichtig, dass einige EU-Abgeordnete aus Deutschland unsere Freundinnen und Freunde unterstützen», sagte Jones. «Würde ich dieses Festival nicht moderieren, hätte ich sie begleitet.»

Mallorca-Stimmung in Köln

Das «Rainbow Festival» startete am frühen Nachmittag bei rund 30 Grad am Fühlinger See. Gleich zu Beginn sorgte Party-Sängerin Mia Julia («Bring mich nach Hause») für Mallorca-Feeling. 

«Für mich ist es ein kleiner Ritterschlag, weil ich mich seit Jahren für freie Liebe einsetze. Meine Schwester ist mit einer Frau verheiratet, ich bin bi – von daher liegt es mir besonders am Herzen, die Regenbogenflagge hochzuhalten. Ob hier oder am Ballermann», sagte sie der dpa.

Kontroverse um die Village People

Für Kontoversen sorgte vorab der Auftritt der Village People, die bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump spielten. Ihre Hymne «Y.M.C.A.» nutzte Trump für seine Wahlkampagne. Der CSD Köln distanzierte sich daraufhin von dem Festival. Die Veranstalter des Festivals erklärten, dass sie gültige Verträge nicht aufkündigen könnten. 

Als die sechs US-Musiker am Abend auf der Hauptbühne auftraten, war es davor deutlich leerer als zuvor bei den No Angels. Die Band wurde vorwiegend freundlich empfangen, es gab aber auch immer wieder deutlich hörbare Buhrufe aus dem Publikum. «Das haben sie sich selbst zuzuschreiben. Sie haben einfach die falsche Entscheidung getroffen. Aber man sollte auch verzeihen können», sagte Jones.

Im kommenden Sommer wird das «Rainbow Festival» wiederholt, wie Veranstalter Markus Krampe erklärte. Mit dabei seien Tokio Hotel, Alphaville und Marianne Rosenberg.