Düsseldorf (dpa/lnw) – Unter dem Namen «Abdelhamid» erreichte er als Prediger bei Tiktok und Instagram Hunderttausende Follower. Das Weltbild, das er dort kumpelhaft und oft im Sporttrikot verbreitete, ist laut NRW-Verfassungsschutz extremistisch-salafistisch. Dass der 34-Jährige an diesem Dienstag (9.30 Uhr) in Düsseldorf als Angeklagter vor dem Düsseldorfer Landgericht erscheinen muss, hat aber nichts mit Extremismus zu tun. Es geht um Spendenbetrug.
Mit 37 Aufrufen, notleidenden Kindern zu helfen, soll er sich die eigenen Taschen gefüllt haben. Die Staatsanwaltschaft sieht sogar den Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs. Der inzwischen 34-Jährige soll fast eine halbe Million Euro eingeworben haben. Aber nur knapp 5.000 Euro sollen tatsächlich entsprechend den Spendenaufrufen weitergeleitet worden sein.
Seine 33 Jahre alte Partnerin muss als mutmaßliche Komplizin ebenfalls auf die Anklagebank. Die Anklage ist rund 600 Seiten stark. Das Landgericht hat für den Prozess bis Juli sechs Verhandlungstage angesetzt.