Eine Razzia gegen mutmaßliche Drogen- und Waffenhändler in vier Bundesländern hat auch ein Mehrfamilienhaus in Hagen in den Fokus genommen.
Eine Razzia gegen mutmaßliche Drogen- und Waffenhändler in vier Bundesländern hat auch ein Mehrfamilienhaus in Hagen in den Fokus genommen. Foto: Alex Talash/dpa

Wiesbaden (dpa) – Bei einem Schlag gegen mutmaßliche Drogen- und Waffenhändler in vier Bundesländern hat die Polizei 14 Männer und zwei Frauen vorläufig festgenommen. Die Fahnder stellten mehr als 60 Schusswaffen, darunter einen entsprechend umgebauten Kuli, Tausende Schuss Munition, Waffenteile sowie ein halbes Kilo Drogen wie Kokain und Cannabis sicher, wie das hessische Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden mitteilte.


Zu der frühmorgendlichen Razzia mit mehreren hundert Beamten war es in 34 Objekten in Hessen in den Kreisen Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf sowie in Marburg und Hanau, in Thüringen im Wartburgkreis, in Niedersachsen in Holzminden und in Nordrhein-Westfalen in Hagen, Duisburg und im Sauerland gekommen. Zu den Orten der Razzia zählten Wohnungen und Geschäftsräume – und ein Bordell im Hochsauerlandkreis.

18 Beschuldigte

Die Polizeiaktion auch mit Spezialkräften und Zollfahndern richtete sich laut dem hessischen LKA gegen «zwei deutschlandweit agierende Tätergruppierungen aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität». Fünf der vorläufig festgenommenen Männer sollten dem Haftrichter mit Blick auf Untersuchungshaft vorgeführt werden. Insgesamt gibt es 18 Beschuldigte im Alter von 22 bis 62 Jahren.

Die Beamten stellten auch mehr als 50 Handys, fast 10.000 Euro Bargeld, vier Goldbarren im Wert von insgesamt rund 40.000 Euro und sechs hochwertige Uhren sicher.

Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz?

Den Beschuldigten wird laut dem hessischen LKA «die gewerbs- und bandenmäßig organisierte illegale Einfuhr und der Handel von Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen sowie der Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen». Sie sollen Schusswaffen mit Munition im Ausland gekauft haben, um sie in Deutschland wieder zu verkaufen. Bei der mutmaßlichen Einfuhr von Cannabisprodukten und Kokain soll es um einen wohl «zwei- bis dreistelligen Kilobereich» gegangen sein.