Düsseldorf (dpa/lnw) – Trotz wachsender Aufgaben und Tausender unbesetzter Stellen an den nordrhein-westfälischen Schulen verbessert sich laut Schulministerium kontinuierlich die Personalsituation. Mittlerweile arbeiteten rund 9.500 Menschen mehr im Schuldienst als Ende 2022, bilanzierte das Schulministerium. Im Vergleich zum Juni 2024 umfasse das Plus 1.700 Stellen.
Insgesamt habe es mehr als 18.500 dauerhafte Neueinstellungen seit Ende 2022 gegeben – weit überwiegend Lehrkräfte. Aber auch andere Professionen wie Schulsozialarbeiter, Fachkräfte für multiprofessionelle Teams sowie Schulverwaltungsassistenten seien eingestellt worden. Das Schulministerium veröffentlicht zweimal jährlich Daten zur Unterrichtsversorgung an den öffentlichen Schulen.
«Wir wissen aber auch, dass noch viele weitere Schritte zu gehen sind», räumte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) ein. Derzeit hätten die rund 5.000 öffentlichen Schulen in NRW einen Gesamtstellenbedarf von rund 171.600 Stellen. «Das sind verglichen mit Dezember 2022 rund 6.500 Stellen mehr.»
Soll und Haben nähern sich an
Diese Entwicklung sei vor allem auf gestiegene Schülerzahlen zurückzuführen, aber auch den fortschreitenden Ausbau des Ganztags und die Umsetzung der Inklusion. Trotz des steigenden Personalbedarfs habe sich die Zahl der unbesetzten Stellen im selben Zeitraum von etwa 8.000 auf unter 7.000 verringert.
Erfreulich sei das steigende Interesse am Lehrerberuf. Nach Zahlen des Schulministeriums haben in den vergangenen Wochen in NRW insgesamt 3.480 Lehramtsanwärterinnen und -anwärter nach dem Abschluss ihres Studiums ihren Vorbereitungsdienst begonnen. Das sind demnach 336 Personen mehr als im Mai 2024 und 545 Personen mehr als im Mai 2023.
«Es bleibt aber dabei: Jede offene Stelle im Schuldienst ist eine zu viel», betonte Feller. «Wir arbeiten intensiv und an ganz vielen Stellschrauben daran, mehr Menschen an unsere Schulen zu bringen.» Das 34 Maßnahmen umfassende Handlungskonzept der Landesregierung zur Unterrichtsversorgung wirke.
Gute Geister unterstützen Lehrer
Dazu zähle auch die Arbeit der über 1.900 sogenannten Alltagshelfer, die Lehrer an Grund-, Förder- und weiterführenden Schulen von Aufgaben jenseits des Unterrichts entlasten. Mit ihrer pragmatischen Herangehensweise und ihrem großen Engagement seien diese Frauen und Männer hochwillkommen, lobte Feller.