
Paderborn (dpa/lnw) – Zur Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt in der katholischen Kirche bindet das Erzbistum Paderborn zusätzliche Fachwissen von außen ein. Bei der Beratung schaltet das Interventions-Team einen unabhängigen Expertenrat dazu und holt sich so laut Mitteilung des Erzbistums fachliche Kompetenz aus der Praxis.
Bei der Bewertung von Verdachtsfällen helfen demnach mit: Jan-Henrik Heinz, Rechtsanwalt für Strafrecht aus Dortmund, Anke Lesner, Leitung Beratungsstelle Wildwasser in Bielefeld, Andrea Möllering, Leitung Klinik für Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin in Bielefeld-Bethel und der Kirchenrechtler Hans Herbert Hölsbeck aus Essen. Geschäftsführer des Expertenrates ist Thomas Wendland, Interventionsbeauftragter im Erzbistum Paderborn.
«Die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und die Begleitung von betroffenen Menschen bleiben eine Verantwortung, die wir konsequent und mit hoher Kompetenz fortführen müssen», erklärt der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz.
Der Missbrauchsskandal erschüttert die katholische Kirche seit 2010. Seither wurden nach und nach immer mehr Fälle von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt durch Amtsträger über Jahrzehnte bekannt. Vielfach waren sie lange vertuscht worden.