Eine Veterenärin entnimmt einem Schwan eine Probe aus dem Mundraum bei einer Tierseuchenübung. Foto: Christoph Reichwein/dpa

Hattingen/Schwelm (dpa/lnw) – Mit einem großangelegten Übungsszenario haben Amtstierärzte, Einsatzkräfte und Verwaltungsmitarbeiter im Ennepe-Ruhr-Kreis den Ausbruch der Vogelgrippe in der Region simuliert. Bei der Seuchenschutzübung sollten am Montag Abläufe für den Ernstfall eines größeren Ausbruchs durchgespielt und damit das Zusammenspiel der verschiedenen Beteiligten verbessert werden, schilderte Kreisveterinärin Bettina Buck. Schauplätze der Übung waren neben dem im Kreishaus in Schwelm eingerichteten Krisenzentrum auch der Kemnader See bei Bochum und eine Wildvogelauffangstation in Hattingen.

Während am See zu Testzwecken Plastikenten geborgen und Sperrzonen eingerichtet wurden, konnten Helfer und Veterinäre in der Vogelauffangstation Paasmühle mit lebenden Tieren üben. Einsatzkräfte in Schutzkleidung halfen dort, Wasservögel wie Schwäne und Enten zusammenzutreiben, damit von jedem Tier entsprechende Probenabstriche auf das Virus genommen werden konnten. Solche Übungen und Schulungen finden nach Angaben eines Kreissprechers in regelmäßigen Abständen statt – mit wechselnden Szenarien und Schwerpunkten.

Die Vogelgrippe taucht seit Jahren immer wieder in Deutschland auf, sie wird durch Wildvögel eingeschleppt und verbreitet. Ist ein Bestand von der hochansteckenden Variante befallen, werden in der Regel alle Tiere dort getötet. Menschen infizieren sich nur in sehr seltenen Fällen. Nach Angaben des zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts sind die Fallzahlen bei Wildvögeln und Ausbrüche bei Hausgeflügel in Europa im März allerdings stark zurückgegangen.