Die Leiche sollte zerteilt werden. (Symbolbild)
Die Leiche sollte zerteilt werden. (Symbolbild) Foto: Bernd Thissen/dpa

Essen (dpa/lnw) – Nach einer tödlichen Bluttat in einer Wohnung in Gladbeck im Kreis Recklinghausen müssen sich drei Männer nun vor Gericht verantworten. Der Hauptangeklagte soll dem späteren Opfer am 14. September vergangenen Jahres den Lauf einer Pistole direkt auf die Stirn gesetzt und abgedrückt haben. Der 49-Jährige war sofort tot. Hintergrund soll ein Streit um Drogen gewesen sein. Zum Prozessauftakt am Essener Landgericht hat der marokkanische Angeklagte über seine Verteidiger erklärt, dass er zu den Vorwürfen schweigen wird. Die Anklage lautet auf Mord.


Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 35-Jährige auch noch auf einen weiteren Mann geschossen hat, der zur Tatzeit ebenfalls in der Wohnung war. Laut Anklage sollte es keine Zeugen geben. Der Mann soll es jedoch gerade noch geschafft haben, den Arm des Schützen zur Seite zu schlagen und aus der Wohnung zu fliehen. Die Ärzte hatten bei ihm später einen Streifschuss an der Schulter festgestellt.

Leiche sollte zerteilt werden

Nach der Tat sollen der Hauptangeklagte und ein ebenfalls angeklagter Bekannter versucht haben, die Leiche mit Messern zu zerteilen und in einen Koffer zu legen, um sie unentdeckt beseitigen zu können. Als das nicht gelang, haben sie den Leichnam laut Anklage in Bettbezüge gewickelt und mit Gurten verschnürt. Für seine Hilfe sollen dem mitangeklagten 34-jährigen 8.000 Euro versprochen worden sein. Kurz vor dem angeblich geplanten Abtransport war jedoch die Polizei in der Wohnung erschienen.

Dem dritten Angeklagten wird vorgeworfen, die Schusswaffe besorgt und nach der Tat wieder an sich genommen zu haben. Der 62-Jährige soll gewusst haben, dass mit der Pistole möglicherweise jemand erschossen werden sollte.

Die Richter am Essener Landgericht haben für den Prozess zunächst noch zehn Verhandlungstage vorgesehen. Mit den Urteilen ist voraussichtlich Ende August zu rechnen.