Ein Blaulicht leuchtet auf einem Feuerwehrwagen. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Bad Salzuflen (dpa/lnw) – Bereits zum fünften Mal hat es auf einer Baustelle für einen neuen Kindergarten in Bad Salzuflen im Kreis Lippe gebrannt. In vier Fällen handele es sich mutmaßlich um vorsätzliche Brandstiftung, berichtete die Polizei in Bielefeld am Donnerstag. In der Nacht zuvor war eine tatverdächtige Person festgenommen worden. Ob diese Person dem Haftrichter vorgeführt werde, sei noch offen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Auch zur Motivlage könne man aktuell noch nichts sagen.

Schon in der vergangenen Woche hatte es am 4. April auf der Baustelle gebrannt, dann in der Nacht zum vergangenen Montag und nun drei Tage später erneut in der Nacht zu Donnerstag. Nach Angaben der Feuerwehr stand der Rohbau im Kreis Lippe beim Eintreffen der Brandbekämpfer vollständig in Flammen. Die enorme Hitze beschädigte ein Baustellenfahrzeug massiv, ebenso einen Kran. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Bereits im November 2023 sei dort zum ersten Mal mutmaßlich mit Vorsatz ein Brand gelegt worden, schilderte der Polizeisprecher. 

Zudem habe es einen fünften Brand gegeben, dabei habe sich damals aber ein technischer Defekt als Ursache erwiesen – wann genau das war, konnte die Polizei nicht konkret angeben. 

Diesmal waren sogar Polizeibeamte zur Observierung vor Ort, als der Tatverdächtige mutmaßlich zum vierten Mal zuschlug, sagte der Polizeisprecher. Das Feuer habe sich allerdings so schnell ausgebreitet, dass die Beamten den Brand nicht mehr verhindern konnten. Aber es gelang ihnen, den mutmaßlichen Täter kurz darauf in Tatortnähe festzunehmen, schilderte der Sprecher weiter. Zuvor hatte das «Westfalen-Blatt» darüber berichtet, dass Polizisten in Sichtweite zur Baustelle das Gelände observierten, während der Täter einen Brandsatz im Rohbau deponierte.   

Die Ermittlungen sind dem Sprecher zufolge längst nicht abgeschlossen, auch die Vernehmungen dauerten weiter an. Der Staatsschutz ermittele in dem Fall, weil im November 2023 ein Schriftzug mit Bezug zum Gaza-Krieg entdeckt worden war. Ob dieser Schriftzug an einer Wand des Rohbaus tatsächlich mit dem Gaza-Krieg in Verbindung stehe, sei bisher aber nicht ermittelt. Der Kita-Träger habe keinen Bezug zur jüdischen Gemeinde oder zum Staat Israel, hatte die Polizei in einer früheren Mitteilung betont.

Abriss und Neubau kosteten rund 1,5 Millionen Euro, schrieb das «Westfalen-Blatt» unter Berufung auf die Architektin. Die Polizei machte zur Schadenshöhe am Donnerstag noch keine Angaben.