Der Mediziner hat den einstigen Wahlkreis des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer für die CDU zurückerobert.
Der Mediziner hat den einstigen Wahlkreis des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer für die CDU zurückerobert. Foto: Boris Roessler/dpa

Bonn (dpa) – Der Virologe Hendrik Streeck hat als CDU-Kandidat im Wahlkreis Bonn die meisten Erststimmen erhalten. Nach Angaben der Stadt entfielen auf ihn 33,31 Prozent. Während der Corona-Pandemie war der Mediziner durch zahlreiche Auftritte in den Medien zu einem der bekanntesten Wissenschaftler des Landes geworden. 


Ob der 47-Jährige allerdings tatsächlich in den Bundestag einzieht, hängt nach dem erstmals angewendeten neuen Wahlrecht von den Zweitstimmen seiner Partei ab. Es entscheidet sich daher erst mit dem am Abend noch ausstehenden vorläufigen Endergebnis. Streeck ist nicht über die Landesliste der CDU NRW abgesichert. 

Die Wahlkreis-Siegerin der Bundestagswahl 2021, Katrin Babette Uhlig von den Grünen, kam auf 24,38 Prozent der Erststimmen. Die SPD-Kandidatin Jessica Rosenthal erreichte 21,64 Prozent.

Wegen der Wahlrechtsreform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Direktkandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete – aktuell sind es 733.