Auf einer Jahresabrechnung werden die Heizkosten und die Kosten für die Wassererwärmung aufgeführt.
Auf einer Jahresabrechnung werden die Heizkosten und die Kosten für die Wassererwärmung aufgeführt. Foto: Jens Kalaene/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Nebenkosten fürs Wohnen sind in Nordrhein-Westfalen einer Studie zufolge deutlich gestiegen. Wie aus einer Umfrage des Immobilieneigentümer-Verbandes Haus und Grund Rheinland Westfalen hervorgeht, zogen diese Kosten im vergangenen Jahr in NRW um 4,1 Prozent an. Dabei geht es um Kosten etwa für Heizung, Wasser, Straßenreinigung, Müllabfuhr, Gartenpflege und Schornsteinfeger, die auf die Mieter oder auf die Wohnungseigentümer in Mehrfamilienhäusern umgelegt werden.


Besonders teuer wurden Sach- und Haftpflichtversicherungen, Aufzug und Gebäudereinigung. Auch die Grundsteuer ist umlagefähig – sie wird also ebenfalls über die Nebenkosten abgerechnet. Die in der Umfrage befragten Vermieter und Bewohner eigener Wohnungen haben 3.432 Wohneinheiten in NRW.

Es war schon mal schlimmer

Der Anstieg der Nebenkosten 2024 fiel schwächer aus als in den Jahren 2022 und 2023, als es jeweils um gut elf Prozent nach oben ging – damals verteuerte sich besonders die Energie als Folge des Ukraine-Krieges. Die Kaltmieten stiegen hingegen der Erhebung zufolge eher moderat – nach 2,6 Prozent (2022) und 1,5 Prozent (2023) lag der Zuwachs hier im vergangenen Jahr bei 1,7 Prozent auf durchschnittlich 8,16 Euro pro Quadratmeter im Monat. Die sogenannten Wohnkosten – also alle Ausgaben, die für das Wohnen anfallen – stiegen den Angaben zufolge um 2,8 Prozent.

Kritik an der Politik

Der Verband wies darauf hin, dass der Anstieg der Kaltmieten erneut schwächer ausgefallen sei als die Inflation, die im vergangenen Jahr in NRW bei 2,2 Prozent gelegen hatte. Der Anstieg der Nebenkosten fiel hingegen höher aus. Das liege an der Politik, hieß es von Haus und Grund. «Während die Politik mit Mietpreisbremsen gegen steigende Kaltmieten kämpft, verteuern politische Entscheidungen die Wohnnebenkosten immer weiter und sorgen damit dafür, dass das Wohnen weniger bezahlbar wird», sagt Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen. Da die Rentabilität der Vermietung sinke und sich die finanziellen Spielräume privater Vermieter verringerten, gehe die Renovierung des Wohnungsbestandes zurück.

Amaya monierte, dass Vermieter Maßnahmen der Instandhaltung und Instandsetzung vollständig aus ihren Mieteinnahmen finanzieren müssen. Modernisierungskosten ließen sich nur zu einem recht kleinen Teil auf die Mieter umlegen. «Die Mietpreisregulierung gefährdet den Erhalt des Wohnungsbestandes und die Energiewende im Wohngebäudesektor.»