Im Jahr 2024 ist die Zahl der Asylanträge in NRW und bundesweit deutlich zurückgegangen.(Archivbild)
Im Jahr 2024 ist die Zahl der Asylanträge in NRW und bundesweit deutlich zurückgegangen.(Archivbild) Foto: Jens Büttner/dpa

Düsseldorf/Nürnberg (dpa) – Die Zahl der in Nordrhein-Westfalen gestellten Asylanträge ist im abgelaufenen Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Insgesamt seien NRW-weit 45.280 Erstanträge eingegangen, im Vorjahr waren es im Bundesland noch 67.174 Erstanträge, teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg mit.


Das entspricht einem NRW-weiten Rückgang um rund ein Drittel bei den Erstanträgen. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen bleibt aber Spitzenreiter bei den Asylerstanträgen: Rund ein Fünftel dieser Anträge wurden nach den Zahlen in NRW gestellt. Es folgen Bayern (15,6) und Baden-Württemberg (11,4 Prozent). 

Land will Kommunen weiter unterstützen

Die NRW-Flucht- und Integrationsministerin Josefine Paul versicherte, dass die Unterstützung der Kommunen bei der Unterbringung von Geflüchteten für das Land weiter hohe Priorität habe. Deshalb werde das Landesunterbringungssystem weiter ausgebaut – auf zuletzt 41.000 Plätze. Zugleich müsse aber der Bund tragfähige Migrationsabkommen mit wichtigen Herkunftsländern schließen, damit sich Menschen gar nicht erst auf teils gefährliche Fluchtrouten begeben, forderte die Grünen-Politikerin.

Bundesweit gingen laut BAMF im vergangenen Jahr 229.751 Erstanträge ein, der Löwenanteil von Menschen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Damit stellten deutschlandweit im vergangenen Jahr fast 100.000 Menschen weniger einen Asylantrag als noch 2023 – ein Rückgang um 30,2 Prozent. 

Schutzstatus für weniger als die Hälfte der Anträge

Mit 44,4 Prozent erhielten weniger als die Hälfte der Antragsteller einen Schutzstatus. Während die Schutzquote für Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien mit 83 Prozent und aus dem von den Taliban beherrschten Afghanistan mit 74,7 Prozent vergleichsweise hoch lag, erhielt nicht einmal jeder zehnte Asylsuchende aus der Türkei in Deutschland einen Schutzstatus (9,4 Prozent).