Bereits 2020 war die Brücke zum Lückenschluss Bereit, Bild: Nestocom
Bereits 2020 war die Brücke zum Lückenschluss Bereit, Bild: Nestocom

Ratingen | Der Ärger über die ausbleibende Fertigstellung des rund vier Kilometer langen A44-Teilstücks zwischen Heiligenhaus-Hofermühle und dem Autobahnkreuz Ratingen-Ost (A3) wächst. Nach Jahrzehnten der Planung und Versprechen fordert die CDU-Fraktion Ratingen in einer aktuellen Erklärung die Bundesregierung mit Nachdruck auf, den Lückenschluss unverzüglich umzusetzen.


„Es wäre ein verkehrspolitisches Armutszeugnis, wenn ein vollständig planfestgestellter, längst vorbereiteter Mini-Autobahnabschnitt mit immensem Nutzen für unsere Region immer noch nicht gebaut würde“, erklärt CDU-Fraktionschef Stefan Heins. Sein Stellvertreter Gerold Fahr ergänzt: „Täglich quälen sich tausende Fahrzeuge durch Homberg, Hösel und Hofermühle – das ist für niemanden mehr erklärbar.“

Die Christdemokraten verweisen darauf, dass es sich nicht um ein neues Großprojekt, sondern um eine seit Jahrzehnten geplante Reststrecke handelt. Der Bau ist genehmigt, vorbereitende Maßnahmen sind abgeschlossen, das Brückenbauwerk über das Angertal steht bereits. Doch weil der Bund bislang keine Mittel freigegeben hat, liegt alles auf Eis. Das Bundesverkehrsministerium begründet dies mit der angespannten Haushaltslage.

Region macht Druck – parteiübergreifend und geschlossen

Auch andere Fraktionen und Kommunen im Kreis Mettmann erhöhen den Druck: Die „Heiligenhauser Erklärung“ von Heiligenhaus, Velbert und Ratingen, unterstützt von der IHK Düsseldorf und der Schlüsselregion e. V., fordert seit Langem den schnellen Lückenschluss. Bundestagsabgeordneter Peter Beyer (CDU) hat sich bereits schriftlich an Verkehrsminister Patrick Schnieder gewandt und drängt auf eine klare Zusage aus Berlin.

Die CDU Ratingen prüft zudem eine parteienübergreifende Resolution im Stadtrat, um ein starkes regionales Signal zu senden. Fahr warnt: „Wenn die Politik hier wieder vertröstet, verspielt sie das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Handlungsfähigkeit des Staates.“

Die Stimmung in der Bevölkerung ist eindeutig: Nach über 50 Jahren des Redens erwarten die Menschen endlich Taten.

Hintergrund: Der Lückenschluss der A44

– Länge: ca. 4 km zwischen Ratingen-Ost (A3) und Heiligenhaus-Hofermühle
– Status: Planfeststellung rechtskräftig (seit Ende 2024)
– Träger: DEGES / Autobahn GmbH des Bundes
– Problem: Keine Haushaltsfreigabe für den Bau – Projekt steht auf „Sparliste“ des Bundes
– Bedeutung: Entlastung für Ratingen-Homberg, Hösel, Heiligenhaus und Velbert; Anschluss des Bergischen Landes an Düsseldorf und den Flughafen
– Letzter Bauabschnitt: Fertigstellung ursprünglich ab 2025 vorgesehen