Ratingen | Es gibt Städte, die funktionieren. Und es gibt Städte, die leben, weil Menschen da sind, die mehr tun, als sie müssen. Ratingen gehört zu den Städten, die leben. Und das zeigen nicht nur warme Worte, sondern auch die höchste Anerkennung, die unser Land zu vergeben hat, den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
In den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere Ratingerinnen und Ratinger ausgezeichnet – für Mut, für Beharrlichkeit, für Menschlichkeit, für das, was man nicht kaufen kann: echtes Herz für andere. Und diese Liste wächst. Bald kommt ein weiterer Name dazu – und dieser steht für gelebte Nächstenliebe.
Ingrid Bauer: eine Frau, die nicht viel darüber redet, sondern seit Jahren hilft.
Wenn Ingrid Bauer morgens zur Ratinger Tafel fährt, trägt sie keine Auszeichnung. Sie braucht keine Bühne, keine Schlagzeilen. Nur Verantwortung – und die trägt sie seit vielen Jahren. Sie organisiert, telefoniert, beschafft Lebensmittel, hält den Laden zusammen und schenkt Menschen etwas, das man nicht einpacken kann: Würde.
Nun wird sie dafür geehrt – und das mit dem Verdienstkreuz am Bande, der wichtigsten staatlichen Auszeichnung, die Bürgerinnen und Bürger erhalten können. Am 25. November 2025 um 15 Uhr wird Landrätin Dr. Bettina Warnecke persönlich im LeseCafé des Medienzentrums diese Auszeichnung überreichen. Es ist ihre erste Ordensverleihung im Amt, in Ratingen – und es könnte kaum eine passendere geben.
Diese Ehrung ist nicht nur ein Dank an Ingrid Bauer. Sie ist auch ein Zeichen: Frauen, die die Gemeinschaft tragen, müssen auch gesehen werden. Und Ratingen zeigt: Wir sehen sie, wir kennen sie.
Bisher ausgezeichnete Ratingerinnen und Ratinger
(geordnet nach Stufe des Verdienstordens)
 Verdienstkreuz am Bande
• Ingrid Bauer – wird am 25.11.25 ausgezeichnet, u. a. für ihr langjähriges Engagement bei der Ratinger Tafel
• Helmut Kellner – THW Ratingen, geehrt 2021 für jahrzehntelangen Einsatz im Katastrophenschutz
• Manfred Buer – Kultur- und Heimatpflege, u. a. jahrzehntelanges Engagement für Lokalgeschichte
• Detlef Parr – Sportförderung, Politik, Engagement in Sportverbänden
• Aloys Henn (†) – Verleger, Kommunalpolitik, gesellschaftlicher Brückenbauer
 Verdienstmedaille
• Monika Buer – u. a. langjähriges Engagement rund um das Ratinger Jahrbuch „Die Quecke“
• Erhard Raßloff – Motor der Miteinander-Freiwilligenbörse Ratingen, jahrzehntelanger Einsatz für das Ehrenamt
• Dimitris Vouros – ausgezeichnet 2012, Engagement im sozialen und gesellschaftlichen Brückenbau
Warum wir diese Namen kennen sollten
Weil sie zeigen, was unsere Stadt wirklich stark macht: nicht nur Wirtschaft, nicht nur Infrastruktur – sondern Menschen, die Wärme erzeugen, wo sonst Kälte wäre.
Die meisten von ihnen wollten nie „ausgezeichnet“ werden. Aber sie machen uns zu einer besseren Gemeinschaft. Und wenn ein Staat Danke sagt, dann sagt er es im Namen aller, die es vielleicht nie geschafft haben, es selbst zu sagen.
Eine Frau, die nicht nur geehrt wird – sondern hoffentlich inspiriert
Dass Ingrid Bauer jetzt geehrt wird, ist mehr als eine Auszeichnung. Es ist eine Geschichte, die vielen Frauen Mut macht. Jahrzehntelang waren die Listen der Ordensträger überwiegend männlich. Doch Engagement hat kein Geschlecht – und Anerkennung sollte es auch nicht.
Dass jetzt eine Frau im Ehrenamt geehrt wird – und eine Frau die Ehrung überreicht – ist kein Zufall. Es ist längst Zeit.
            
