Ratingen | Mit einer klaren Personalentscheidung haben sich die Ratinger GRÜNEN auf die neue Legislaturperiode vorbereitet. In ihrer konstituierenden Sitzung wählte die Fraktion einstimmig Ute Meier zur Vorsitzenden. An ihre Seite rückt die neu gewählte Ratsfrau Julia Merkelbach als stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Sie kündigte an, ihr Amt als Sprecherin des Ortsverbandes zum 31. Oktober niederzulegen, um die Trennung von Mandat und Parteifunktion zu gewährleisten.
Die Fraktion zieht mit insgesamt zehn Mitgliedern in den neuen Stadtrat ein und bleibt damit zweitstärkste politische Kraft in Ratingen. Neben erfahrenen Kräften wie Meier und Michael Schäfer sind auch mehrere neue Gesichter vertreten. So bringt Jörn-Eric Morgenroth seine Erfahrungen aus dem Kreistag Mettmann mit, während Sascha Buselmeier und Benjamin Bernau bereits als sachkundige Bürger kommunalpolitisch aktiv waren. „Unsere Fraktion vereint Erfahrung und frische Ideen – so sind wir gut aufgestellt für die kommenden Herausforderungen“, betonte Meier.
Inhaltlich setzen die GRÜNEN ihre bekannten Schwerpunkte: Mobilitätswende, konsequenter Klimaschutz, nachhaltige Stadtentwicklung und soziale Gerechtigkeit. Gleichzeitig sehen sie neue Herausforderungen im Umgang mit einer erstarkten AfD im Stadtrat. „Für uns stellt sich die Frage, wie sich die anderen demokratischen Parteien zu dieser rechtsextremen Partei verhalten werden, die ja aufgrund ihrer Stärke im neuen Rat Mehrheitsbeschaffer sein kann“, so Michael Schäfer, Sprecher des GRÜNEN Ortsverbandes. „Wir Grüne stehen für eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen Demokrat:innen zur Verfügung. Dieser Zusammenhalt ist jetzt wichtiger denn je.”
Ein wichtiges Signal ging auch an den neuen Bürgermeister Patrick Anders (CDU), der sich in der Stichwahl gegen Rainer Vogt von der Bürger-Union durchsetzte. Die Grünen gratulierten ausdrücklich zu seiner Wahl. „Wir hoffen, dass er frische Impulse setzt, den Klimaschutz im Blick behält und die Verwaltung modernisiert“, erklärte Ute Meier. Die Fraktionsvorsitzende machte zugleich deutlich, dass es jetzt auf Tempo und Kooperation ankomme: „Ratingen muss bei wichtigen Projekten endlich vorankommen – durch klare Priorisierung und eine digitale, bürgernahe Verwaltung.“
Wahlergebnis und Trend
Bei der Kommunalwahl 2020 erzielten die GRÜNEN in Ratingen 21,3 Prozent der Stimmen und bauten ihre Ratsmandate von sechs auf zehn aus. Damit etablierten sie sich als zweitstärkste Fraktion hinter der CDU. Im aktuellen Trend halten die GRÜNEN dieses Niveau stabil, während die SPD stagniert und die AfD Zugewinne verbucht.