Hans Willi Poensgen, Ratinger Gastronom und Unternehmer von überregionaler Bedeutung ist am 5. April 2025 verstorben.
Wie kein anderer hat er im Laufe der letzten Jahrzehnte nicht nur die gastronomische Szene in Ratingen geprägt. Er war viel mehr ein Mensch, der sich an so vielen Stellen in die Gestaltung des Ratingens der Nachkriegszeit eingebracht hat wie kaum jemand sonst. Seinem Engagement ist unter anderem der Erhalt des ältesten Gebäudes der Stadt zu verdanken, die jetzt die Suitbertusstube beherbergt. Der Qualität des einzigen in Ratingen gebrauten Bieres galt immer sein besonderes Augenmerk.
Auszug der Vita aus seiner Internetpräsenz:
„Am 14. Mai 1933, am Anfang einer schweren Zeit geboren, erlitt Hans Willi Poensgen 1943 den Verlust seines Vaters Theo, der in Rußland vermißt wurde.
Der junge Hans-Willi machte eine Lehre als Koch im Düsseldorfer Restaurant „Rheingold“ und trat danach seine erste Stellung im Breitscheider Hotel „Krummenweg“ an. Da erlegte ihm das Schicksal 1951 plötzlich eine Bürde auf.
Seine Mutter war schwer erkrankt. Der junge Mann wurde per Taxe ins elterliche Bahnstraßen-Restaurant „Zum treuen Husaren“ gebracht und seine verantwortliche Arbeit für das eigene Unternehmen begann. Frühzeitig setzte sich sein zielstrebiger Charakter durch.
Sogleich erweite er das Speisenangebot und er führte die Schlachtfeste zum 1. Mai und zum Vatertag ein.
1952 wurden die ersten Verträge mit der St.-Sebastiani-Bruderschaft Ratingen abgeschlossen, die er, als noch nicht geschäftsfähig, von der Mutter unterschreiben lassen musste.
1955 war ein bedeutendes Jahr für die Familie Poensgen. Der Spiegelsaal wurde gebaut, der damals größte Saal in Ratingen. Noch bis 1964 war Mutter Erna Poensgen die Seele im Hause. Dann übernahm ihr Sohn Hans Willi die Leitung der Gaststätte. 1964 wurden seine beiden Söhne Dirk und Thomas geboren.
Mit ungeheurer Willenskraft trieb der junge Chef die Entwicklung voran. Im Rythmus von vier Jahren vergrößerte sich der Gaststättenbetrieb.
1968 wurden die Suitbertus-Stuben in der Oberstrasse eröffnet, 1972 die „Alte Rheinfähre“ in Düsseldorf-Kaiserswerth,
1976 das Stadhallen-Restaurant,
1980 der „Berliner Bär“ in Ratingen-West,
1982 die „Pistenbar“ in der Eislaufhalle.
Die Liste der Festwirteinsätze wuchs und wuchs in Ratingen, Tiefenbroich, Lintorf, Hösel, Düsseldorf-Wittlaer, Düsseldorf-Niederkassel, Essen-Werden.“