Die Kinder waren begeistert vom Zirkusprojekt der Caritas. Foto: Veranstalter

Ratingen. Mit viel Applaus für die große Abschlussshow endete der viertägige Osterferienzirkus in der Turnhalle der Martin Luther King-Schule. 30 Kinder ab sieben Jahren präsentierten ihren Eltern und weiteren Angehörige, was sie in den vier Tagen einstudiert hatten.


Das Zirkusprojekt ist ein Integrations-, Spiel- und Sportangebot der Kampagne „vielfalt. viel wert.“ des Caritasverbands für den Kreis Mettmann. Seit 2017 findet es in den Osterferien statt. Das Projekt wird umgesetzt vom Mitmachzirkus Düsseldorf. Die „Zirkusdirektoren“ Olaf Schmeißer und Anleiter Bernd Mittelstädt sorgten diesmal für das Gelingen und leiteten die Kinder an den für sie ungewohnten Spiel- und Sportgeräten an.

„Unsere Ferienzirkus-Projekte wenden sich gezielt an Kinder, die aus Familien mit Migrations- oder Fluchtgeschichte stammen. Es dürfen jedoch alle Kinder im entsprechenden Alter, unabhängig von der Herkunft, teilnehmen. Für die Eltern ist das kostenfreie Betreuungs-Angebot eine Entlastung“, erläutert Heiko Richartz, verantwortlich für die Kampagne. Ziel sei es, Vorurteile durch Begegnung abzubauen. Daher sei der Mitmachzirkus offen für alle Nationalitäten, Sprachbarrieren seien bei diesem Spiel- und Sportangebot kein Hindernis. Die Kinder können auch mit Verständigungsproblemen miteinander kooperieren und agieren, um für die abschließende Aufführung gemeinsame „Zirkusnummern“ einzustudieren.

Die sportlichen und Bewegungsangebote des Mitmachzirkus sind niederschwellig und spielerisch angelegt: Es stehen zahlreiche Betätigungsmöglichkeiten zur Verfügung, etwa Einräder, Balancier-Walzen, Diabolos, Stelzen, Pedalos, Jonglier- und Tanzzubehör sowie die in den Turnhallen vorhandenen Sportgeräte. Alle Betätigungen können die Kinder ohne Verpflichtungen zunächst ausprobieren. In der Regel zeigt sich am Ende des ersten Tages bereits, für welche Betätigungen sich das jeweilige Kind interessiert. Erst dann erhalten sie Anleitung, wie sie die Aktivitäten ihrer Wahl effektiv erlernen können.

Im Laufe der Woche erfahren die Kinder somit spielerisch eine oder mehrere neue Fähigkeiten, ohne dem Leistungsdruck etwa des schulischen Sportunterrichts zu unterliegen. „Manche Kinder haben Aktivitäten einstudiert, die ich noch nie so gesehen habe, zum Beispiel auf einem Bein auf der Balancier-Leiter hüpfen und dabei noch mit Tüchern jonglieren. Da war wieder eine Menge Kreativität vorhanden“, lobt Bernd Mittelstädt.

Den Erfolg des Konzepts bestätigen mehrere der teilnehmenden Kinder. So sagt etwa die zwölfjährige Nancy, die schon zum vierten Mal mit dabei war: „Ich mache immer mit, weil es mir richtig Spaß macht und es schön ist, in den Ferien etwas zu tun zu haben. Diesmal habe ich gelernt, richtig auf den großen Walzen zu laufen und dabei zu jonglieren. Und ich kann nun noch besser Einradfahren, was ich auch beim Ferienzirkus gelernt habe.“

Die achtjährige Youssra hat zum ersten Mal teilgenommen und erzählt, dass es ihr gut gefallen hat und sie neue Freunde und Freundinnen gefunden hat. „Ich habe außerdem Seiltanz gelernt und mit Pompons umzugehen“, so Youssra weiter. Luis, zehn Jahre alt, war ebenfalls zum ersten Mal Artist beim Osterferien-Zirkus: „Ich konnte vorher nicht Einrad-Fahren und Jonglieren. Vor allem mit Bällen zu jonglieren ist gar nicht so einfach. Außerdem habe ich gelernt, am Trapez zu turnen.“

Die Durchführung des Osterferienzirkus wurde finanziell ermöglicht durch Zuwendungen der Aktion „Neue Nachbarn“ im Erzbistum Köln, der Stiftung „La Verna“ und von „KiJuStar“. Den nächsten Mitmachzirkus bietet die Caritas in Ratingen voraussichtlich in den Osterferien 2026 an.