v.l.n.r.: Katarzyna Lorenc, Dr. David Skrabania (Direktor OSLM), Ina Besche-Krastl MdL (B90/Die Grünen, Kreis Mettmann) und Frank Jablonski MdL (B90/Die Grünen, kulturpolitischer Sprecher) Foto: Emanuel Brukisch, Büro Frank Jablonski MdL
v.l.n.r.: Katarzyna Lorenc, Dr. David Skrabania (Direktor OSLM), Ina Besche-Krastl MdL (B90/Die Grünen, Kreis Mettmann) und Frank Jablonski MdL (B90/Die Grünen, kulturpolitischer Sprecher) Foto: Emanuel Brukisch, Büro Frank Jablonski MdL

Ratingen. Wieder freuten sich die Stiftung Haus Oberschlesien und das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen (Hösel) über prominenten Besuch aus dem nordrhein-westfälischen Landtag. Diesmal waren es Ina Besche-Krastl, Landtagsabgeordnete von B90/Die Grünen im Kreis Mettmann und der kulturpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Frank Jablonski MdL, die im Rahmen eines „Kulturtags im Kreis Mettmann“ auch weitere Einrichtungen besuchten.

Museumsdirektor Dr. David Skrabania führte die Gäste zunächst durch die Sonderausstellung „Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land“, in der er auf die Geschichte Oberschlesiens, die multiethnische Zusammensetzung der Bevölkerung und die Mehrsprachigkeit der Region einging. Über Migrationsbewegungen infolge von Industrialisierung, Flucht, Vertreibung und Aussiedlung stellte er auch die enge Verknüpfung zwischen Oberschlesien und dem Patenland Nordrhein-Westfalen her. „So gesehen bilden die Oberschlesier nach den Rheinländern und Westfalen, die stärkste Bevölkerungsgruppe in unserem Bundesland“, betont Skrabania. Die mit vielen digitalen Elementen und 3D-Modellen versehene Ausstellung bildete einen guten Einstieg, bevor es in der Dauerausstellung „ans Eingemachte ging“. „Der Kontrast war für die Gäste unübersehbar. Schnell erkannten sie, dass die von uns vorangetriebene Neukonzeption der Dauerausstellung absolut notwendig ist, um an die Anforderungen der modernen Vermittlung und die Erwartungen heutiger Zielgruppen anzuknüpfen“, erläutert Stiftungsvorsitzender Sebastian Wladarz.

In den beiden Escape-Rooms „Milchbar“ und „Opas Stube“ stellte Katarzyna Lorenc die neuen Vermittlungsansätze des Hauses vor, insbesondere für die jüngere und multimediaaffine Generation. „In ‚Silesia Challenges‘ nähern wir uns Oberschlesien über ein aktuelles Problem, den Klimawandel, denn wir nutzen die UN-Klimakonferenz 2018 in Kattowitz als Aufhänger“, erklärt Lorenc den Ansatz, der auch von den Besuchern stets als sehr erfolgreich wahrgenommen wird.

Beim Gespräch mit den Abgeordneten der Koalitionsfraktion, die aus ihren Wurzeln im Banat und Niederschlesien bzw. Ostpreußen kein Geheimnis machten, stellte das Höseler Team dann die beiden Säulen der Arbeit dar. Zum einen die erinnerungskulturelle Komponente mit historisch-politischer Bildung und zum anderen die Völkerverständigungskomponente im europäischen Kontext. Dr. David Skrabania und Sebastian Wladarz betonten, dass das „Oberschlesische“ eine exzellente Zusammenarbeit mit den Partnern in Polen pflege, trotz einer zwischendurch immer wieder komplizierten politischen Großwetterlage zwischen Berlin und Warschau. Beide erklärten auch, dass darüber hinaus auch das Thema Ukraine in mehreren Formaten des Hauses eine gewichtige Rolle spielen werde, „auch weil sich in der Ukraine zurzeit die Zukunft Europas entscheidet.“ Dieser europäische Vermittlungsansatz stieß bei den Grünen-Politikern dann auch auf sehr viel Gegenliebe.

Insgesamt herrschte Einigkeit darüber, dass noch viel mehr in den deutsch-polnischen Dialog investiert werden sollte, zumal die Partnerschaft zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und der Woiwodschaft Schlesien („Śląskie“) dafür eine geeignete Plattform bietet. „Das Haus Oberschlesien leistet einen wichtigen Beitrag für die europäische Verständigung. Wir unterstützen das Haus Oberschlesien bei der Förderung und Weiterentwicklung der Freundschaft zwischen NRW und Śląskie“, befand daher Frank Jablonski. Seine Kollegin Besche-Krastl fügte hinzu: „Der Besuch im Oberschlesischen Landesmuseum hat mir neue Perspektiven auf die Geschichte dieser Region eröffnet und auch gezeigt, wie verwoben die Geschichte Oberschlesiens mit Nordrhein-Westfalen ist. Nicht zuletzt hängt die Arbeit im Museum an engagierten Menschen und es freut mich zu sehen, wie stark die europäische Idee bei allen Beteiligten zu spüren war.“