Sebastian Wladarz kurz vor der Sitzung des Stiftungsrats, Bild: Alexander Heinz
Ratingen | In seiner Sitzung vom 25. September 2025 hat der Vorstand der Stiftung Haus Oberschlesien den Antrag des Stiftungsrates abgelehnt und seine Beanstandung zurückgewiesen. Dieser hatte zuletzt gefordert, sich nur noch für den Standorterhalt des Oberschlesischen Landesmuseums in Ratingen-Hösel auszusprechen und die Option Essen zu verwerfen. Dennoch ist der Vorstand dem Beschluss des Stiftungsrates entgegengekommen. Mit 4:2 Stimmen wurde dafür votiert, die Verträge mit der Stiftung Zollverein abzuschließen, dies allerdings mit der auflösenden Bedingung, dass der Bundestag in der Haushaltsbereinigungssitzung am 13. November 2025 entsprechende Gelder für die Ertüchtigung des Museums und seiner Dauerausstellung am Standort Ratingen-Hösel beschließt.
Stiftungschef Sebastian Wladarz: „Beim Gespräch mit dem Bundesbeauftragten Dr. Bernd Fabritius in Ratingen-Hösel sind positive Signale gesendet worden, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages die benötigten Mittel zur Verfügung stellen könnte. Vor diesem Hintergrund ist der vorliegende Beschlussvorschlag formuliert worden, der dem Stiftungsrat und Teilen des Vorstandes entgegenkommen sollte und beide Optionen offen lässt“. Damit wollte man die Bundespolitik jetzt aber auch in die Pflicht nehmen, ihre Ankündigungen umzusetzen.
Doch so richtig scheint selbst ein Teil des Vorstandes an den Geldregen aus Berlin nicht zu glauben. Denn zustimmen wollte man von dieser Seite keineswegs, und dies mit der Begründung, dies würde die Schließung des Museums bedeuten. Der Stiftungschef zeigt sich irritiert: „Eigentlich dachte ich, wir könnten aus der Sitzung mit einem recht einvernehmlichen Beschluss herausgehen. Aber wenn die Kollegen gar nicht mit den Geldfluss aus Berlin rechnen, wer will uns dann weismachen, dass es dann nächstes Jahr Geld gibt oder übernächstes Jahr oder überhaupt?“ Es entstehe weiterhin der Eindruck der Fundamentalopposition gegen die Essener Lösung „und die halte ich für falsch“, so Wladarz. Für ihn liegt der Ball jetzt bei der Bundespolitik, die gemachten Zusagen in reale Politik umzusetzen, „wenn die Besuche in Ratingen-Hösel nicht nur Nebelkerzen bleiben sollen“. Schließlich gehe es darum, dass die Beschäftigten endlich wissen, was Sache ist. Jegliche Verzögerungstaktik werde auf deren Rücken ausgetragen. „Das darf nicht sein“, so Wladarz