Ratingen. Nach dem aktuellen Bund-Länder-Beschluss zur Corona-Pandemie wurden alle bis zum 10. Januar befristeten Maßnahmen bis zum 31. Januar 2021 verlängert. Für das Oberschlesische Landesmuseum bedeutet dies, dass es zunächst bis zum 31. Januar 2021 geschlossen bleibt. Es ist nicht einfach, in Zeiten von Corona zu planen. Stets aufs Neue müssen Veranstaltungen abgesagt bzw. verschoben werden. Mit digitalen Angeboten versucht das Team, die schwierigen Zeiten zu überbrücken und Einblicke in die Arbeit der Stiftung und des Museums zu gewähren.
Verlängerung der Doppelausstellung „Unsere Natur“ und „Planet Silesia“ und digitale Präsentation
Die Doppelausstellung „Unsere Natur. Die Schönheit der Welt!“(entstanden in Kooperation mit der Liebfrauenschule in Ratingen) und „Eine andere Welt. Planet Silesia“der Fotografengruppe KARBON aus Oberschlesien wird über das Enddatum 10.1.2021 hinaus auch nochzumindest bis Ende Februar im OSLM mit der Hoffnung gezeigt, dass dann vielleicht auch wieder Gäste das Museum besuchen und die Ausstellungen anschauen können. Zu den Ausstellungen ist kürzlich eine Broschüre mit Unterstützung des Kulturreferenten für Oberschlesien erschienen.
Jetzt gibt es auf der Homepage des Oberschlesischen Landesmuseums (www.oslm.de) auch eine digitale Version zum Ausstellungsprojekt der Liebfrauenschule Ratingen. In der Auseinandersetzung mit den fotografischen Arbeiten von KARBON haben Schülerinnen und Schüler der Liebfrauenschule in Ratingen ihre Sichtweise des Umgangs mit der Natur und Umwelt künstlerisch umgesetzt. Die eindrucksvollen Arbeiten sind im Kunst-und Religionsunterricht entstanden.Corona zum Trotz und mit Hilfe engagierter Lehrkräfte konnte dieses Projekt realisiert werden. Die Ausstellung wurde im Rahmen des Jugendkulturjahrs 2020 durch die Stadt Ratingen gefördert. Die Liebfrauenschule ist langjähriger Partner des OSLM im Rahmen der NRW-Landesinitiative „Bildungspartner: Museum und Schule“.
Bewegte Leben. Oberschlesische Persönlichkeiten
Persönlichkeiten, die durch ihr Leben und Werk auch unser kollektives Gedächtnis (mit)geprägt haben. Ob Joseph von Eichendorff, Wojciech Korfanty, Oscar Troplowitz, Janosch oder Lukas Podolski –alle haben durch ihr Wirken nachhaltige Spuren in Wissenschaft und Kunst, in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft hinterlassen. Die Biografien werden jeweils einem von fünf Ausstellungsbereichen zugeordnet, die bestimmte (kultur-, sozial-oder politik-) historische Kontexte oder Entwicklungen thematisieren und das Ausstellungsnarrativ bilden. „Bewegte Leben“präsentiert spannende Lebensgeschichten, Wege und Lebenswerke, von denen wir heute mehr denn je lernen können.
100 Jahre Volksabstimmung in Oberschlesien und 1.700 Jahre jüdisches Leben nördlich der Alpen
In diesem Jahr jährt sich die Volksabstimmung in Oberschlesien zum 100. Mal. Dieses wichtige historische Ereignis wurde von der OSLM-Trägerstiftung bereits 2020 mit der Herausgabe einer Sonderbriefmarke eingeläutet. Ob die international besetzte wissenschaftliche Tagung zum Plebiszit wie geplant am 20./21. März 2021 stattfinden kann, ist wegen der Corona-Pandemie ungewiss. Wahrscheinlich wird die Veranstaltung auf den10. und 11. Juni verschoben werden müssen. Festhalten will man an der Eröffnung einer Sonderausstellung zur Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 2020 sowie an der Herausgabe eines 15-minütigen Bildungsfilms zum Thema, den das Kulturreferat für Oberschlesien gemeinsam mit der Landeszentrale für Politische Bildung Nordrhein-Westfalen und der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus erarbeitet.
Auch andere Themen kommen in diesem Jahre zum Zuge, z. B. der 40. Jahrestag der Niederschlagung des Bergarbeiteraufstandes auf der Zeche Wujek in Kattowitz. Dieses Ereignis ist ein Symbol des Widerstandes gegen die kommunistische Diktatur. Weiterhin wird sich das Team von Museum und Stiftung an dem Projekt „1.700 Jahre jüdisches Leben nördlich der Alpen“beteiligen, das vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt wird, um das jüdische Leben inseiner Vielfalt sichtbar zu machen und antisemitischen Ressentiments entgegen zu wirken. EineWanderausstellung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam über „Jüdisches Leben an der Oder“wurdeim vergangenen Jahrim OSLM sehr erfolgreichwahrgenommen. Der Beitrag des OSLM wird als Kooperation mit den Kollegen vom Oberschlesischen Museum in Beuthen mit dem Wissen realisiert, dass Menschen jüdischen Glaubens das kulturelle Erbe Oberschlesiens maßgeblich geprägt haben.