Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, war zu Gast in Ratingen. Foto: Alexander Heinz
Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, war zu Gast in Ratingen. Foto: Alexander Heinz

Ratingen. Mit Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, hatte sich die CDU Ratingen Hösel-Eggerscheidt hochkarätigen Besuch zum Beginn ihres Kommunalwahlkampfes 2025 eingeladen.


Bei einem Vortrag über die derzeitige Beratungs- und Entscheidungslage der Landesregierung gab Ina Brandes auch einen Überblick über die Herausforderungen in Bezug auf die kulturelle und wissenschaftliche Zukunft, speziell in NRW und allgemein in Deutschland ab. Einerseits lobte sie das gute und rege Vereinsleben im Land, andererseits zeigte sie aber auch die Gefahr auf, die Zukünftig auf diese für den gesellschaftlichen und politischen Dialog enorm wichtigen Institutionen zukommt. „Kulturell und in allen damit verbundenen Bereichen des menschlichen Miteinanders hat die Pandemie eine Schneise geschlagen, die es jetzt zu heilen gilt“, so die Ministerin vor den rund 50 interessiert zuhörenden Besuchern.

Explizit ging sie sodann auf die Gefahren ein, die durch die rasante Ausdehnung der sozialen Medien und deren kritikfreien Konsum einhergehen: „Die sozialen Medien spielen ihr populistisches Gedankengut frei in einer eigenen Sphäre aus, es ist unsere Aufgabe die demokratische Diskussion in die reale Welt zurück zu bringen“, so Brandes.

Der Wunsch der Ministerin, zukünftig wieder mehr junge Menschen für die Ausübung eines ehrenamtlichen Engagements zu begeistern, wird seitens des Ministeriums durch das Einholen von Vorschlägen und Ist-Berichten forciert. Die kulturelle Förderung soll nicht drastisch gekürzt werden, sondern effektiver umgesetzt werden. Dabei soll der Bereich, der weder durch die Familie oder die Schule abgedeckt werden kann, intensiver durch interessante ehrenamtliche Tätigkeiten abgedeckt werden. Auch das die soziale Lage der im Lande tätigen Künstler durch Honoraruntergrenzen verbessert werden soll, so ein Wunsch der Ministerin, wurde dabei begrüßt.

Im Anschluss an den Vortrag stellte sich Frau Brandes noch gemeinsam mit Patrick Anders, Erster Beigeordneter der Stadt Ratingen und für Sport, Jugend und Kultur zuständig, den Fragen des Publikums. Eine Gruppe von anwesenden jungen Menschen im Publikum nahm diese Gelegenheit dann auch unverzüglich wahr und lies es sich nicht nehmen der Ministerin ihre Sicht der Dinge zu schildern. Die Diskussion schwenkte dabei, durch die Fragen des Publikums geleitet, zu kommunalen Themen um. Patrick Anders, der auch Bürgermeisterkandidat der CDU ist, nahm die Gelegenheit wahr und stellte die Unterschiede zwischen Bundes- und Landespolitischen Vorgaben und Wünschen und der kommunalen Wirklichkeit heraus.

„Der hohe Standard im sportlichen, kulturellen und ehrenamtlichen Bereich den eine Stadt wie Ratingen vorweisen kann, kommt nicht daher das wir unglaublich viel Geld in diesen Sektor investieren, sondern daher das wir eine Stadt sind in der viele Menschen Bereit sind zu Handeln, etwas umzusetzen und konstruktiv Mitzugestalten“, so Patrick Anders. „Unser Anspruch für die Zukunft muss sein, mit den Anforderungen der Zeit umzugehen und unseren Kindern die bestmöglichen Chancen zu geben ihrerseits erkennen zu können, welcher Weg ein Irrweg ist und welcher zum Ziel führt“. Nicht nur dem netten Ambiente des Golfclubs Hösel war es dann letztlich geschuldet, dass die Gespräche zwischen Bürgern und Politikern noch für längere Zeit fortgesetzt wurden.