Dauerbaustelle Blauer See. Doch kein Wohnmobilstellplatz am Blauen See, Wasserschutzrechtlich zu Aufwändig, Bild: Alexander Heinz
Dauerbaustelle Blauer See. Doch kein Wohnmobilstellplatz am Blauen See, Wasserschutzrechtlich zu Aufwändig, Bild: Alexander Heinz

Ratingen | Aktuell gibt es in Ratingen weder einen offiziellen, öffentlichen Wohnmobilstellplatz mit umfassender Infrastruktur noch eine zentrale Anlaufstelle. Stattdessen bestehen verstreute Angebote:


  • Kostenfreie, einfache Plätze ohne Service („Zum Blauen See“; „Haus zum Haus“)

  • Gut ausgestattete, aber private Plätze mit begrenzter Kapazität („Hasthaushof“; „Am Ponyhof“)

  • Diverse private Angebote via Kleinanzeigen

Für Besucher und Wohnmobilgäste bleibt die Situation bislang unbefriedigend. Der politische Vorstoß der SPD zielt darauf ab, dies zu ändern – insbesondere rechtzeitig zum Stadtjubiläum 2026 eine öffentlich zugängliche, moderne Lösung zu etablieren. Dabei sollten insbesondere innenstadtnah gelegene Flächen mit guter Infrastruktur und Anbindung priorisiert werden. Dazu gibt die SPD folgende Meldung ab:

Antrag zur Standortsuche in mehreren Ausschüssen eingebracht

Die Diskussion um einen geeigneten Wohnmobilstellplatz für Ratingen nimmt erneut Fahrt auf. Für die kommenden Sitzungen des Kulturausschusses, des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität, des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Rates beantragt die SPD-Fraktion einen Tagesordnungspunkt zur Schaffung eines Wohnmobilstellplatzes.

„Seit Jahren suchen wir in Ratingen nach einer praktikablen Lösung für einen Wohnmobilstellplatz – bislang leider ohne Erfolg“, erklärt Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow. „Gerade im Hinblick auf das anstehende 750-jährige Stadtjubiläum im Jahr 2026 möchten wir nun den Druck erhöhen und die Verwaltung beauftragen, neue, geeignete Standorte zu prüfen.“

„Unser Antrag sieht vor, dass die Stadtverwaltung beauftragt wird, mögliche Flächen für einen Stellplatz systematisch zu untersuchen. Die Ergebnisse sollen in einer umfassenden Vorlage zusammengefasst und bis spätestens zum ersten Quartal 2026 vorgelegt werden“, so Bürgermeisterkandidatin Rosa-Maria Kaleja.

„Ein Wohnmobilstellplatz gehört inzwischen zur touristischen Grundausstattung einer Kommune“, betont Gero Aschenbroich, Sprecher der SPD im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität. „Wir erleben immer wieder, dass Gäste mit ihren Wohnmobilen nach Ratingen kommen und uns fragen, wo sie stehen können. Leider müssen wir sie dann vertrösten oder in umliegende Städte verweisen. Das kann auf Dauer kein Zustand bleiben.“

In den vergangenen Jahren wurde der Bereich rund um den Blauen See als besonders vielversprechend diskutiert. In einer früheren Vorlage war dort sogar ein konkretes Konzept vorgesehen: ein rund 700 Quadratmeter großer Stellplatz mit zehn Parzellen à 50 m², zusätzlichen Rangierflächen und einer Ver- und Entsorgungsstation.

Diese Lösung ist nun jedoch endgültig vom Tisch. Wie die Verwaltung mitteilte, lassen Hochwasserschutzauflagen eine Realisierung auf den ursprünglich geplanten Flächen nicht zu. Die damit verbundenen Investitionen wären unverhältnismäßig hoch. Auch andere Flächen im Umfeld des Blauen Sees wurden überprüft, erwiesen sich aber als ungeeignet.

„Dass der Standort am Blauen See nicht umsetzbar ist, ist sehr bedauerlich, aber wir dürfen uns davon nicht entmutigen lassen“, so Christian Wiglow. „Wir müssen jetzt neu denken und andere Flächen ins Auge fassen – idealerweise innenstadtnah oder zumindest so gelegen, dass die Innenstadt bequem mit dem Rad erreichbar ist.“

„Wir sehen in der Schaffung eines Wohnmobilstellplatzes nicht nur einen praktischen Service für Gäste, sondern auch eine wichtige Investition in die touristische Attraktivität Ratingens. Im Jahr des 750-jährigen Stadtjubiläums erwarten wir viele Besucherinnen und Besucher“, heißt es weiter. „Ein moderner Wohnmobilstellplatz wäre hier ein weiterer Baustein, um Ratingen als gastfreundliche Stadt zu präsentieren und den Tourismus nachhaltig zu stärken,“ so Rosa-Maria Kaleja.

„Sollte der Antrag in den Ausschüssen Zustimmung finden, könnte die Stadtverwaltung bereits im Herbst mit der Standortsuche beginnen. Eine Entscheidung über einen konkreten Standort und eine mögliche Umsetzung wäre dann ab Mitte 2026 realistisch“, ist sich Christian Wiglow sicher.