Patrick Anders und Bürgermeister Pesch präsentieren Rekordergebnis bei Gewerbesteuereinnahmen, Bild: Alexander Heinz
Patrick Anders und Bürgermeister Pesch präsentieren Rekordergebnis bei Gewerbesteuereinnahmen, Bild: Alexander Heinz

Ratingen. Die Top-Neuigkeit ging wie ein Lauffeuer durch die Reihen kommunaler Wahlkämpfer und hochkarätiger Unternehmer aus Ratingen, als am Wochenende das Rekordergebnis von 200 Millionen Euro Einnahmen aus Gewerbesteuer bekannt wurde. Mit solch einem Paukenschlag hat – trotz der schon sehr guten Ergebnisse in den Vorjahren – wohl niemand gerechnet.


Unser Ratingen interviewte dazu Bürgermeister Klaus Pesch:
„Herr Pesch, schon in den Vorjahren lagen die Spitzeneinnahmen aus Gewerbesteuer in Ratingen mit über 150 Mio. Euro bereits weit über dem Durchschnitt aller Kommunen. Kommt im aktuellen Sensationsergebnis eine besonders erfolgreiche Wirtschaftsförderung oder eine glückliche Federführung zum Ausdruck?“

Dazu Bürgermeister Pesch, spürbar selbstbewusst:
„In der Wirtschaftsförderung fällt nichts einfach wie Regen vom Himmel. Dabei stützen wir uns nicht auf tendenziell flüchtige Einnahmen aus Patent- und Lizenzrechten (Anm. d. Red.: wie insbesondere Monheim), sondern auf stetige Entwicklungen und Verbesserungen der durch die Lage von Ratingen grundsätzlich günstigen Standortbedingungen für Unternehmen.“

Unser Ratingen fragt nach:
„Wie kann ein Bürgermeister das mit einem nur kleinen Team unterstützen?“

Dazu erklärt Bürgermeister Pesch:
„Für erfolgreiche Wirtschaftsförderung kommt es entscheidend auf vielfältige Fachkunde im ansiedlungsrelevanten Bauleitplanungs- und Umweltrecht, in der Betriebswirtschaft und in den hochkomplexen Genehmigungsverfahren an – nicht auf die Zahl der Mitarbeiter in der Wirtschaftsförderung und auch nicht nur auf bloße Redebegabung. Nur so konnten und können wir die Ansiedlungs- oder auch Erweiterungsbedarfe der sehr erfolgreichen Unternehmen in Ratingen bedarfsgerecht passgenau treffen.“

Wichtig sei darüber hinaus aber auch die richtige Kompassrichtung. „Es war nicht immer ganz leicht, sich dem ständigen Drängen einzelner Ratsfraktionen entgegenzustellen und den vermeintlich so erfolgreichen Monheimer Weg nachzuahmen. Jetzt aber sind alle froh, dass Ratingen nicht mit Milliardenschulden und schwindelerregenden Dauerausgaben im Regen steht.“ (Anm. d. Red.: Damit spricht Pesch das jahrelange, häufige Drängen der Bürger-Union und anderer Fraktionen im Stadtrat an, dem Monheimer Beispiel zu folgen.)

Unser Ratingen:
„Herr Pesch, haben Sie für Ihren Abschied aus dem Hauptamt gezieltes Wissensmanagement betrieben, sodass mit Ihrem Wechsel ins Ehrenamt Ihr wertvolles Know-how nicht verlorengeht?“

Klares Statement von Pesch:
„Ja, das ist eine berechtigte und sehr wichtige Frage. Wirtschaftsförderung war immer Chefsache und muss es nach meiner Überzeugung unbedingt bleiben. In den letzten vier Jahren konnte ich sehr effizient und erfolgreich mit meinem Allgemeinen Vertreter, unserem Ersten Beigeordneten Patrick Anders, zusammenarbeiten. Ich bin sehr froh darüber, dass ich mein vielfältiges Know-how bei ihm in beste Hände legen konnte.“

Die gegenseitige Wertschätzung und Kollegialität des Bürgermeisters und des Ersten Beigeordneten wird auch bei der gemeinsamen Präsentation eines symbolischen 200-Mio.-Euro-Scheins vor dem Rathaus deutlich  – ganz nach dem Motto: Tue und erreiche Gutes – und sprich darüber!

Klaus Pesch setzt sich also konsequent bis zu seinem letzten Tag im Dienst als hauptamtlicher Bürgermeister mit ganzer Kraft für Ratingen ein, wozu der feste Schulterschluss und die sehr enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit seinem Ersten Beigeordneten Patrick Anders an jedem Arbeitstag gehört.

Der „200-Millionen-Euro-Schein der Stadt Ratingen“ war übrigens ein symbolträchtiges Abschiedsgeschenk anlässlich der Verabschiedung von Dr. Axel Mauersberger als hauptamtlicher Geschäftsführer des Unternehmensverbands Ratingen. Mit lachendem Augenzwinkern nahmen Dr. Mauersberger und UVR-Chef Olaf Tünkers dieses Erinnerungsgeschenk freudig entgegen.

Auf der Rückseite des Symbolgeldscheins wird das „Geheimrezept“ des scheidenden Bürgermeisters für den Einnahmenrekord verraten: „TEMPUS FUGIT, ACTIO CONSTANS FRUCTUS FERT“.

Sein Handlungsprinzip erläuterte Klaus Pesch in freier Übersetzung so, dass stetige Ansiedlungsförderung mit hochspezialisierter Fachkunde und Effizienz gerade in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche sehr gute Früchte tragen könne.

Zweite klare Kernbotschaft von Bürgermeister Klaus Pesch:
„Der historische Spitzenwert unserer Gewerbesteuereinnahmen ist nicht nur für die Unternehmen in Ratingen gut, sondern auch für alle Bürgerinnen und Bürger. Nur so kann die Daseinsvorsorge in Ratingen mit guter Infrastruktur und vielfältigen öffentlichen Dienstleistungen auf unserem sehr hohen Ratinger Standard gehalten werden, ohne dafür an der Steuerschraube drehen zu müssen.“