Eine Kerze brennt zum Gedenken an einen geliebten Menschen. Foto: Pixabay

Ratingen. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Ratingen trauert um seine Ehrenvorsitzende Edith Bohnen.


Der Sozialdienst hat folgenden Nachruf verfasst: „Mit tiefer Trauer und großem Respekt nehmen wir Abschied von Edith Bohnen, die am 18.01.2025 verstorben ist. Über vier Jahrzehnte hinweg prägte sie als Vorsitzende und später Ehrenvorsitzende den Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Ratingen und hinterlässt ein beeindruckendes Lebenswerk, das bis heute Bestand hat.

Edith Bohnen widmete ihr Leben der Hilfe für Menschen in Not. Ihre Arbeit war geprägt von unermüdlichem Einsatz, einem tiefen Mitgefühl und einem christlichen Menschenbild, das die Würde jedes Einzelnen in den Mittelpunkt stellte – unabhängig von Herkunft, Einkommen oder Lebensumständen.

Inspiriert von ihrer Familie und dem Vorbild von Agnes Neuhaus, der Gründerin des SkF, setzte sie sich konsequent und mit großer Überzeugungskraft für soziale Gerechtigkeit ein.

Unter ihrem ehrenamtlichen Vorsitz von 1978 bis 2014 wuchs der SkF Ratingen von einer kleinen Organisation mit 2,5 Mitarbeitenden zu einer Institution mit über 70  Hauptamtlichen und 130 ehrenamtlichen Mitarbeitenden heran.

Edith Bohnen verstand es, andere Menschen zu motivieren und gemeinsam ein Netzwerk der Hilfe zu schaffen. Ihr Ziel war es stets, dass niemand durch die Maschen des sozialen Netzes fällt.

Durch ihr Engagement entstanden zahlreiche Projekte und Initiativen, die bis heute bestehen und vielen Menschen in Ratingen zugutekommen. Dazu gehören unter anderem:

  • Wohnungslosenhilfe (1982), Fachberatung, Sozialberatung im Obdach und Betreutes
    Wohnen
  • Schuldner- und Insolvenzberatung (1981), eine der ersten Beratungsstellen dieser Art in
    Deutschland
  • Beschäftigungsprojekte und Sozialkaufhäuser wie die Möbelkammer (1984), die Radstation (1991), „Rock und Rolli“ (1999) und „Haus und Grün“ (2012)
  • die „Blauen Engel“ (1982), der Besuchsdienst im St.-Marien-Krankenhaus und St.-Marien-Seniorenheim
  • Fachberatung Kindertagespflege im Auftrag des Jugendamtes der Stadt (1989)
  • Betreuungen nach dem Betreuungsgesetz durch Gesetzliche Betreuer (1990)
  • das Zentrum für Arbeitslose (2004)
  • das Schulprojekt BOJE (2005)

Edith Bohnen war nicht nur eine treibende Kraft innerhalb des SkF, sondern auch maßgeblich an der Gründung anderer wichtiger Organisationen in Ratingen beteiligt. Dazu zählen die Ratinger Tafel, die Freiwilligenbörse, der Verein zur Über-Mittag-Betreuung an Ratinger Schulen sowie das Sozialpsychiatrische Zentrum. Die Kooperation mit anderen sozialen Trägern und der Stadt Ratingen war ihr stets ein Anliegen.

Für ihre herausragenden Leistungen erhielt Edith Bohnen zahlreiche Ehrungen, darunter  das Bundesverdienstkreuz am Bande, die Goldene Caritasnadel und den päpstlichen Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“.

Die Arbeit von Edith Bohnen wirkt weit über ihr Leben hinaus. Viele der von ihr initiierten Projekte sind auch heute noch aus dem sozialen Leben in Ratingen nicht wegzudenken.  Ihre Energie, ihr Ideenreichtum und ihre tiefe Menschlichkeit bleiben für uns alle ein Vorbild.

Der SkF Ratingen ist Edith Bohnen zu großem Dank verpflichtet. Mit Respekt und Dankbarkeit bewahren wir die Erinnerung an eine außergewöhnliche Frau, die ein bleibendes Vermächtnis hinterlässt.

Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie und allen, die um sie trauern.“