Ratingen | Die Stadt feierte den Weltkindertag am Samstag mit einem farbenfrohen Fest, das sich von der evangelischen Stadtkirche bis weit hinauf in die Lintorfer Straße erstreckte. Organisiert vom Stadtjugendring Ratingen in Kooperation mit zahlreichen Vereinen und Gruppen, verwandelte sich die Innenstadt in ein Paradies für Kinder, die an jeder Ecke neue Abenteuer und Überraschungen entdecken konnten. Schon auf dem Kirchplatz empfing der Pfadfinderstamm „Dumeklemmer“ die jungen Besucher mit einem großen Zelt, in dem über einer Feuerschale Stockbrot gebacken wurde. Der Duft von frisch geröstetem Teig mischte sich mit der süßen Versuchung von Zuckerwatte und Popcorn, die direkt davor angeboten wurden. Gleich daneben verwandelte sich die Straße in eine bunte Open-Air-Galerie: Auf einer rotierenden Scheibe konnten Kinder mit kräftigen Farben eigene Kunstwerke erschaffen, die anschließend zwischen zwei Bäumen zum Trocknen aufgehängt wurden.
Wer den Weg weiter in Richtung Marktplatz einschlug, begegnete den Zukunftskindern aus Lintorf, die eine grosse Hüpfburg aufgebaut hatten. Hier wurde ausgelassen getobt, bevor ein Stück weiter Kinder mit Buntstiften Stühle bemalen durften, die später als symbolische Platzhalter in der Ausstellung „Platz da! Wir sitzen auch hier“ im Medienzentrum gezeigt werden. Auch die Wilhelm-Tell-Kompanie sorgte für Aufsehen: Mit einer kleinen Armbrust durften die jungen Schützinnen und Schützen einen hölzernen Vogel ins Visier nehmen und “den Vogel abschiessen”.
Für Bewegung und Abenteuer sorgten zudem die Pfadfinder des Stammes „Hratuga“, die den Kindern spannende Einblicke in ihr Lagerleben gaben und sich mit den Mutigsten wilde Wettrennen durch die Fußgängerzone lieferten. Teamgeist war hingegen beim Parcours des Jugend-THW und der Malteser Jugend gefragt: Gemeinsam retteten die Kinder einen Teddy aus einer Notlage und übten, wie man ihn anschließend medizinisch versorgt.
Ein besonderes Highlight bot der CVJM Ratingen: Ab 14 Uhr sorgte sein Blasorchester für eine stimmungsvolle musikalische Untermalung, die der gesamten Veranstaltung ein festliches Gepräge verlieh. Nach dem Konzert durften die Kinder selbst aktiv werden und einige Instrumente ausprobieren – eine Gelegenheit, die viele neugierig und begeistert nutzten.
Auch kulturell hatte das Fest einiges zu bieten. Der Aserbaidschanische Kulturverein brachte mit bunten Stelzenläufern Bewegung und Staunen in die Menge. Vor allem die Kleinsten blickten mit großen Augen nach oben, wenn die übergroßen Gestalten lachend durch die Fußgängerzone schritten und immer wieder für spontane kleine Einlagen sorgten.
Je näher man dem Marktplatz kam, desto bunter wurde das Angebot. Vor den Zelten von Radio Neanderthal konnten sich die Kinder im Dart ausprobieren, während direkt daneben Mojes Kinder Partyservice zu Pinseln und Farben griff. In Windeseile verwandelten sich die jungen Besucher in strahlende Löwen, anmutige Rehe oder wilde Tiger, die dann lachend weiter über den Wochenmarkt zogen. Wer danach immer noch voller Energie war, konnte diese auf dem benachbarten Drachenspielplatz abbauen, der ohnehin zu den beliebtesten Treffpunkten der Ratinger Kinder gehört.
Dass dieses Kinderfest längst ein fester Bestandteil des Ratinger Veranstaltungskalenders ist, unterstrich Andrea Laumen, Vorsitzende des Stadtjugendrings. Sie erklärte: „Dieses Fest findet immer alternierend mit dem großen Integrativen Kinderfest auf dem Marktplatz statt. Alle zwei Jahre wird das Format getauscht.“ Der Stadtjugendring selbst ist Dachverband vieler Jugendorganisationen in Ratingen und übernimmt dabei eine zentrale Rolle: Er vernetzt Vereine, bündelt Angebote und verschafft der Jugendarbeit eine starke Stimme im städtischen Leben.
Auch bei den Beteiligten war die Freude über den gelungenen Tag groß. Jan Langguth vom Pfadfinderstamm „Dumeklemmer“ zeigte sich rundum zufrieden: „Ich bin total begeistert, dass die gesamte Organisation so toll geklappt hat – und jetzt spielt auch noch das Wetter mit.“
Am Ende war es ein Weltkindertag, wie er schöner kaum sein könnte: Die Innenstadt gehörte den Kindern, die mit Stockbrot, Hüpfburg, Musik, Armbrustschießen, Stelzenläufern und vielen kreativen Angeboten einen Tag voller Abenteuer erlebten. Vor allem aber zeigte sich, wie bunt und vielfältig die Jugendarbeit in Ratingen ist – getragen von vielen Vereinen und Institutionen, die gemeinsam dafür sorgen, dass Kinder und Familien in der Stadt einen festen Platz haben.