Ratingen | Der Kulturkreis hat am vergangenen Wochenende eine Sternstunde der Musik erleben dürfen: Neun herausragende junge Musikerinnen und Musiker präsentierten beim Festival „Musik und Zeitgeist“ über drei Tage hinweg Meisterwerke der Kammermusikliteratur. Die Zeitreise begann am ersten Tag mit Haydn, Mozart, Beethoven (der Titel des Konzerts: „Klassik und Revolution“), setzte sich am 2. Tag fort mit ausgesuchten Werken von Hummel, Fauré und Brahms (“Utopien der Romantik“), und endete donnernd und mit sichtbarem Körpereinsatz mit R. Strauss, Janacek und Enescu mit einem Programm, welches „Tradition und Moderne“ in den Fokus stellte.
Mal ein Quartett, mal ein Quintett, mal ein Oktett. Das Außergewöhnliche? Alle Konzerte wurden von neun jungen Künstlern internationaler Provenienz, mehrfach ausgezeichnete Preisträger international renommierter Wettbewerbe, präsentiert, die sichtlich alle mit unglaublicher Leidenschaft und meisterlichem Können ihr Bestes gaben. Alle sind bereits weltweit gefragte Künstler, die als Solisten, Kammermusiker und Orchestermusiker (u.a. bei den Berliner Philharmonikern) Erfolge feiern. Beeindruckend, wie perfekt und harmonisch das internationale Zusammenspiel funktionierte. Ein öffentliches Vorbild?! Präsentiert wurde an drei Spielorten (in Hösel zwei Mal, ein Mal in der Dorfkirche Isenbügel. Herzlichen Dank dafür!). Musik ohne jede Effekthascherei, mit größtem Ernst und tiefgründig. Ein Hochgenuss. Trotz des Einflusses des stetig wechselnden Zeitgeistes der unterschiedlichen Epochen erahnte der Zuhörer das ewig Geltende, das Bleibende aller Musik und Kunst, ja – das, was “die Welt im Innersten zusammenhält”. Himmlisch! Diese Musiker zeigten Biss, Leidenschaft und Können, die besten Voraussetzungen für eine weitere Weltkarriere, einzeln und als Ensembles. Diese Namen muss man sich merken! Festivalplakate mit den Unterschriften aller Künstlern fanden großen Zuspruch. Das ganze Festival wurde klug, kenntnisreich und sehr sympathisch moderiert von dem künstlerischen Leiter und Ideengeber des Festivals: dem Heiligenhauser virtuosen Geiger Johannes Brzoska, der beim Kulturkreis bereits mehrfach mit großem Publikumserfolg aufgetreten ist. Das Programmheft, das Brzoska zusammengestellt hatte, war nicht nur hochwertig und sehens-, sondern auch lesenswert, mit ausführlichen Darstellungen der Vitae der Künstler, der gespielten Werke und der Epochen. Das Publikum (mit mehreren Ehrengästen) hörte drei Tage lang schwer beeindruckt und begeistert – zum Teil sichtbar atemlos – zu und beendete jeden Abend mit standing ovations.
“Der Kulturkreis schätzt sich überaus glücklich, solche Verbindungen nutzen und seinen Anspruch auf Klasse und Qualität immer wieder beweisen zu können. Er dankt Johannes Brzoska und seinem Team und natürlich den Sponsoren und finanziellen Unterstützern, ohne die solche aufwändigen Großveranstaltungen gar nicht möglich wären. Zu allererst zu nennen ist die Alice und Hans Joachim Thormählen Stiftung, aber auch die Kulturstiftung der Sparkasse Ratingen.” so Wolfram Brecht, einer der beiden Vorsitzenden und Sprecher des Kulturkreises.