Ratingen-Hösel. Der Bundesvorstand der Landsmannschaft der Oberschlesier hat sich mit der Grundsatzentscheidung des Stiftungsvorstandes zur Zukunft des Oberschlesischen Landesmuseums in Ratingen beschäftigt. Dabei hat das in vollzähliger Besetzung tagende Gremium die entsprechende Beschlussvorlage einstimmig zustimmend zur Kenntnis genommen.
Die Beschlussvorlage sieht vor, den Verträgen mit der Stiftung Zollverein/Ruhr Museum zu zustimmen und damit die museale Präsentation nach Essen zu verlagern. Demnach komme ein Verbleib in Ratingen nur infrage, wenn der Museumsbetrieb auf dem Museumsgrundstück restrukturiert werden kann und zukunftsweisende Investitionen getätigt werden. Damit solle der Weg frei gemacht werden für eine wirtschaftliche Nutzung des Hauses Oberschlesien, das satzungsgemäß als finanzielle Grundlage zur Erfüllung der Stiftungszwecke dient.
In einer Pressemitteilung betont der Bundesvorstand (die Landsmannschaft der Oberschlesier fungiert als Stifter), dass es vordergründig darum gehen müsse, die Zukunft der Stiftungsarbeit und der Sammlung, die zurzeit noch in einem eigenen Museumsgebäude präsentiert wird, zu gewährleisten und dabei vor allem den Beschäftigten eine reale Zukunftsperspektive zu bieten. Mit den Ängsten und Hoffnungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu spielen, sei unanständig, denn es gehe für die überwiegend jungen Leute um ihre berufliche Zukunft. Deshalb sei der von der Museumsleitung ausgehende und medial ausgetragene „Schlagabtausch“ weder für die Sache selbst noch für das Sicherheitsgefühl der Beschäftigten förderlich gewesen. „Wir stehen vor einem Umbruch. Eine Lösung muss für die nächsten Dekaden tragfähig sein und nicht nur kurzfristig greifen. Letztlich muss sie auch das Interesse des Patenlandes abbilden, das die museale Präsentation zu 95 Prozent finanziert. Nur so kann auch die Patenschaft zukunftsfähig gestaltet werden. Eine Verflechtung von Ruhrgebiet und Oberschlesien ist insofern vor dem Hintergrund gemeinsamer Geschichte ein vielversprechender Ansatz, der zudem den Beschäftigten des Oberschlesischen Landesmuseums echte Entwickungsperspektiven bietet“, heißt es aus dem Bundesvorstand.