Hans Willi Poensgen beim Zapfen seines Ratinger Alts, Foto: HansWilliePoensgen Gastronomiebetriebe
Hans Willi Poensgen beim Zapfen seines Ratinger Alts. Foto: Hans Willi Poensgen Gastronomiebetriebe

Ratingen. Hans Willi Poensgen ist am 5. April verstorben. Der Gastronom hat viele Spuren in Ratingen hinterlassen. 


Am 14. Mai 1933, am Anfang einer schweren Zeit geboren, erlitt Hans Willi Poensgen 1943 den Verlust seines Vaters Theo, der in Russland vermisst wurde. Der junge Poensgen machte eine Lehre als Koch im Düsseldorfer Restaurant „Rheingold“ und trat danach seine erste Stelle im Breitscheider Hotel „Krummenweg“ an. Da erlegte ihm das Schicksal 1951 plötzlich eine Bürde auf. Seine Mutter war schwer erkrankt. Der junge Mann wurde per Taxi ins elterliche Bahnstraßen-Restaurant „Zum treuen Husaren“ gebracht und seine verantwortliche Arbeit für das eigene Unternehmen begann. Frühzeitig setzte sich sein zielstrebiger Charakter durch. Er erweiterte das Speisenangebot und führte die Schlachtfeste zum 1. Mai und zum Vatertag ein.

1952 wurden die ersten Verträge mit der St.-Sebastiani-Bruderschaft Ratingen abgeschlossen, die er von der Mutter unterschreiben lassen musste. Poensgen war schlicht noch nicht geschäftsfähig. 1955 war dann ein bedeutendes Jahr für die Familie. Der Spiegelsaal wurde gebaut, damals der größte Saal in Ratingen. Noch bis 1964 war Mutter Erna Poensgen die Seele im Hause. Dann übernahm ihr Sohn die Leitung der Gaststätte. 1964 wurden die beiden Söhne Dirk und Thomas geboren.

Mit ungeheurer Willenskraft trieb der junge Chef die Entwicklung voran. Im Rhythmus von vier Jahren vergrößerte sich der Gaststättenbetrieb. 1968 wurden die Suitbertus-Stuben in der Oberstrasse eröffnet, 1972 die „Alte Rheinfähre“ in Düsseldorf-Kaiserswerth, 1976 das Stadthallen-Restaurant, 1980 der „Berliner Bär“ in Ratingen-West und 1982 die „Pistenbar“ in der Eislaufhalle. Die Liste der Festwirteinsätze wuchs und wuchs in Ratingen, Tiefenbroich, Lintorf, Hösel, Düsseldorf-Wittlaer, Düsseldorf-Niederkassel, Essen-Werden.

Seit vielen Jahren hat Hans Willi Poensgen die Nachfolge aufgebaut und sich ins Privatleben zurückgezogen. Trotzdem hatte er immer ein waches Auge auf sein Werk. Er ließ es sich nicht nehmen, bei der Ausübung seiner Leidenschaft, dem geselligen Austausch von Informationen bei einem leckeren Bierchen, einen prüfenden Blick über das von ihm Geschaffene wandern zu lassen.

Hans Willi verstarb am 5. April 2025 und wurde im engsten Familienkreis beigesetzt.