Andreas Kellersmann (Mitte, rote Jacke) inmitten seiner Kollegen beim Schützenumzug in Ratingen, Bild: Alexander Heinz
Andreas Kellersmann (Mitte, rote Jacke) inmitten seiner Kollegen beim Schützenumzug in Ratingen, Bild: Alexander Heinz

Lintorf | Wie wird man eigentlich Chef der Lintorfer Bruderschaft? „Indem man keinen anderen Dummen findet“, sagt der heutige Vorsitzende mit einem Augenzwinkern – und erzählt dann eine Geschichte, die vor allem von Gemeinschaft, Familie und Engagement handelt. Das komplette Interview mit Andreas Kellersmann finden Sie in der kommenden Ausgabe von “Unser Ratingen”, die ab Freitag in ihrem Briefkasten steckt oder bei den Auslagestellen kostenlos mitgenommen werden kann. Eine Liste der Auslagestellen finden Sie unter: unser-ratingen.com


Seit rund 30 Jahren lebt er in Lintorf, ursprünglich der Liebe wegen. Beruflich war er viele Jahre in Brüssel, die Verbindung zur Bruderschaft kam über seine Familie. Erst traten seine beiden Söhne ins St.-Georg-Corps ein, dann wurde einer sogar Kronprinz – spätestens da war auch der Vater mittendrin statt nur dabei.

Heute ist er selbst aktives Mitglied im St.-Lambertus-Corps. „Meine Söhne wollten ihr eigenes Ding machen – das habe ich respektiert.“ Was ihn besonders fasziniert, ist der Zusammenhalt: „Die Lambis und Lambinen haben eine großartige Willkommenskultur.“

Besonders am Herzen liegt ihm die Unterscheidung zwischen „Schützen“ und „Bruderschaft“. Letztere bedeutet für ihn gelebte Nächstenliebe – ganz in der Tradition der Gründungsurkunde aus dem Mittelalter, die von Männern und Frauen unterzeichnet wurde. So überrascht es nicht, dass die Bruderschaft Anfang des Jahres per Satzungsänderung auch Frauen offiziell aufnahm. Kurz darauf gründete sich das neue St.-Anna-Corps.

„Der Blick in die Geschichte hat sich gelohnt. Nach dem Motto ‚Zurück in die Zukunft‘ gehen wir mutig voran.“ Dass dabei nicht immer alles glatt läuft, ist für ihn normal: „Einige brauchen eben noch Zeit.“ Doch der Chef ist überzeugt: „In ein paar Jahren wird das alles ganz selbstverständlich sein.“

Was ihn antreibt? „Die Menschen. Ihre Begeisterung, ihre Werte, ihre Hilfsbereitschaft.“ Und ganz besonders ein Moment: Wenn das Tambourcorps am Schützenfestsonntag um sechs Uhr morgens zum Wecken aufspielt. „Dann weiß ich, warum ich das alles mache.“