Ein Polizist hat Handschellen in der Hand. Symbolfoto: Polizei
Ein Polizist hat Handschellen in der Hand. Symbolfoto: Polizei

Velbert. Ein Nachbarschaftsstreit in einem Mehrfamilienhaus an der Steinstraße im Velberter Ortsteil Neviges hat am Samstagabend, 8. Mai, zum Fund von 1,2 Kilo Marihuana geführt. Die Polizei hat einen 26-Jährigen und dessen 23-Jährige Mitbewohnerin festgenommen. Beide stehen im Verdacht, mit den Betäubungsmitteln gehandelt zu haben. Das berichtet die Polizei.

Gegen 19.20 Uhr meldete ein Anwohner eines Mehrparteienhauses an der Steinstraße in Velbert-Neviges eine Sachbeschädigung an seiner Wohnungstür. Ein Streit mit einem 26-jährigen Nachbarn sei eskaliert und der junge Mann habe in dessen Verlauf die Tür eingetreten, erklärte der Anwohner gegenüber der Polizei. Als die Polizeibeamten vor Ort den Beschuldigten zum Sachverhalt befragten, bemerkten sie einen deutlichen Marihuana-Geruch aus der Wohnung des 26-Jährigen.

Der Mann wollte die Beamten jedoch nicht in seine Wohnung lassen. Deshalb holten sich diese bei der Staatsanwaltschaft beim zuständigen Eilrichter eine richterliche Anordnung für die Wohnungsdurchsuchung. Der 26-Jährige widersetzte sich jedoch den Anweisungen der Beamten und es kam zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf zwei Polizeibeamte leicht verletzt wurden und der Wohnungsinhaber fliehen konnte.

Weitere Polizeibeamte verfolgten den 26-jährigen Velberter zunächst über ein parallel zur Steinstraße angrenzendes Feld, wo sie ihn jedoch aus den Augen verloren. Zeugenhinweise führten die Beamten schließlich zur Lessingstraße, wo der Beschuldigte vorläufig festgenommen werden konnte.

In der Wohnung des 26-Jährigen fanden die Beamten im Rahmen der Durchsuchung mit einem extra angeforderten Rauschgift-Spürhund, insgesamt rund 1,2 Kilo Marihuana, außerdem Verpackungsmaterial und Konsumutensilien. Zusätzlich stellten die Einsatzkräfte mehrere tausend Euro Bargeld sowie das Fahrzeug des jungen Mannes sicher.

Auch die 23-jährige Freundin und Mitbewohnerin des Beschuldigten wurde von den Einsatzkräften vorläufig festgenommen. Die Beamten leiteten gegen beide Tatverdächtigen ein Strafverfahren wegen des Besitzes von Cannabis in nicht geringer Menge sowie wegen des Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln ein.

Gegen den 26-jährigen Velberter wurde des Weiteren ein Strafverfahren wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.

Die 23-jährige Velberterin wurde nach Abschluss erster kriminalpolizeilicher Maßnahmen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von der Polizeiwache Velbert entlassen. Der 26-Jährige, welcher kriminalpolizeilich bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wuppertal einem Haftrichter vorgeführt, welcher eine Untersuchungshaft aus Mangel an Haftgründen ablehnte.

Das Kriminalkommissariat Velbert hat die weiteren Ermittlungen in dem Strafverfahren übernommen. Der Tatvorwurf des Handels mit Betäubungsmitteln in einer nicht geringen Menge stellt einen Verbrechenstatbestand dar und wird im Fall einer Verurteilung mit einer Mindestfreiheitsstrafe von nicht unter einem Jahr geahndet, informiert die Polizei. Das sichergestellte Cannabis hat laut Polizei einen geschätzten Straßenverkaufswert von 12.000 Euro.