Velbert. In den Sommerferien haben die Arbeiten am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium in Velbert begonnen. „Gutes Klima“ ist der Leitgedanke für die rund eine halbe Million kostende Gesamtmaßnahme, in deren Zuge ein Dach begrünt wird, eine Baumallee und ein vertikaler Garten entstehen sollen. Von den Plänen berichtet die Stadtverwaltung.
„Mit der Aufstellung des Gerüsts haben die Arbeiten zur Begrünung einer 500 Quadratmeter großen Dachfläche des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums begonnen“, verkündet Carolin Driller-Köppen, Architektin im Fachbereich Immobilienservice. Als Teilmaßnahme der Innenstadtentwicklung von Velbert-Mitte stellt sie einen weiteren Baustein zur Begrünung und ökologischen Aufwertung des Zentrums dar.
„Ziel ist es, das Mikroklima auf dem Schulgelände und für das angrenzende Quartier zu verbessern“, erklärt die Fachbereichsleiterin für Stadtentwicklung, Heike Möller. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie den Förderantrag für die rund 560.000 Euro teure Maßnahme gestellt. „Wir sind glücklich über die hohe Förderquote, die dazu führt, dass Bund und Land sich mit 500.000 Euro an den Kosten beteiligen“, sagt Bürgermeister Dirk Lukrafka, dem die klimarelevanten Maßnahmen im Rahmen der Innenstadtentwicklung besonders am Herzen liegen.
Gründach als Lebensraum für Insekten
Verschiedene Moose, Gräser und Blumen pflanzen die Experten für Dachbegrünung auf das flache Dach des Gebäudeteils an der Birkenstraße. Die Begrünung hält Niederschlagswasser bei Starkregenereignissen zurück, verbessert die Luftqualität und trägt dazu bei, dass die Temperaturen im Gebäude niedriger bleiben. Zudem dient die begrünte Fläche vielen Tiere und Insekten als Lebensraum.
Nahrungsquelle für Insekten
Entlang der Blumenstraße wird auf einer Fläche von insgesamt 90 Quadratmeter eine Bienenstaudenpflanzung angelegt. Die Staudenpflanzung sind nicht nur wichtige Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten, sondern tragen zur Biodiversität bei, sie werten zudem das Erscheinungsbild auf. „Und pflegeleicht sind sie zudem“, weiß Driller-Köppen. Die Flächen müssen nur zweimal jährlich gemäht werden.
Lehrpfad zum Thema Klimawandel
Um über die Themen Ökologie und Klima aufzuklären, wird ein Lehrpfad den vorderen Schulhof umspannen. Erläutert werden die ergriffenen Maßnahmen und wie sie miteinander verknüpft sind. Sechs Stationen erklären die Auswirkung des Klimawandels, die Bedeutung der Ökologie sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Der Rundgang greift das grüne Klassenzimmer der Schule auf und bildet über den Schulunterricht hinaus.
Künftig soll eine Baumallee den Schulhof und den Eingang zum Schulgelände säumen. Entlang dieser Allee werden Sitzmöglichkeiten eingerichtet. Zusätzlich wird ein Baum im hinteren Schulhofbereich ergänzt um die lückenhafte Bepflanzung zu komplettieren. Die Wahl fiel auf Säuleneichen, eine trockenheitstolerante und hitzeresistente Baumart.
Neben den klimatischen Effekten, wie der Verbesserung der Luftqualität und Schattenspender an heißen Sommertagen, bieten die Bäume Nistplätze für Vögel. Darüber hinaus bilden sie einen wichtigen Sicht- und Lärmschutz zu den Straßen.
Vertikaler Garten für besseres Mikroklima auf dem Schulhof
Ein vertikaler Garten rundet die Planung ab. „Entlang der Grundstücksgrenze an der vielbefahrenen Hauptverkehrsachse Friedrich-Ebert-Straße ist die Errichtung eines Gartens vorgesehen, der in die Höhe wächst“, berichtet Silke de Roode vom Innenstadtmanagement, die sich die einzelnen Maßnahmen von den Planern im Detail hat erklären lassen. „Der Clou des vertikalen Gartens ist, dass er durch seine senkrechte Ausrichtung auf kleiner Grundfläche eine große, zusätzliche Fläche schafft, die begrünt werden kann“, erläutert de Roode. Aus der Luft in der direkten Umgebung wird der Feinstaub gefiltert und es entsteht ein Kühleffekt. Das Mikroklima auf dem Schulhof soll so verbessert werden.
In den Sommerferien wird ein Großteil der Arbeiten durchgeführt, um den Unterricht so wenig wie möglich zu stören. Die Fertigstellung aller Teilmaßnahmen ist für Ende dieses Jahres geplant.