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Der "City Tree" am NEG soll für mehr saubere Luft sorgen, vorgestellt haben ihn Peter Sänger (Green City Solutions), Carolin Driller-Köppen (Immobilienservice Stadt Velbert), Bürgermeister Dirk Lukrafka, Landtagsabgeordneter Martin Sträßer und Conrad Aust (NEG). Foto: Mathias Kehren

Velbert. Am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium (NEG) ist jetzt ein sogenannter „City Tree“ aufgestellt worden. Hinter den Lamellen des hölzernen Turms befinden sich auf vertikalen Matten wachsende Moose, die effektiv Feinstaub aus der Luft filtern sollen. Entwickelt hat den Biotech-Filter das Start-up-Unternehmen „Green City Solutions“ aus dem Landkreis Dahme-Spreewald südlich von Berlin.

In Zeiten des Klimawandels steht die ökologische Aufwertung der Innenstadtstrukturen bei immer mehr Kommunen auf der Tagesordnung. Diesen Trend hat das Start-up Green City Solutions erkannt und den City Tree entwickelt. Dieser kann auch da zum Einsatz kommen, wo etwa Baumpflanzungen, Dach- oder Fassadenbegrüngen nicht in Frage kommen, oder zusätzlich aufgestellt werden.

„Der City Tree kombiniert natürliche Moosfilter mit smarter Internet-of-Things-Technologie. Durch ein automatisiertes Bewässerungs- und Ventilationssystem kann er die umliegende Luft somit säubern und kühlen und schafft dabei eine höhere Filterwirkung als ein gewöhnlicher Baum“, erklärt Peter Sänger, Geschäftsführer von Green City Solutions. Verschmutzte, warme Luft werde durch die integrierten Ventilatoren angesaugt. Die Luft ströme durch die vertikalen Moosmatten, die sich in dem Holzturm befinden und würde dabei gereinigt und gekühlt. Die saubere Luft gelange dann wieder in die Umgebung.

Der City Tree kann laut seinen Entwicklern die Feinstaubbelastung in seiner direkten Umgebung um bis zu 53 Prozent und die Temperatur an warmen Tagen um bis zu 2,5 Grad senken. Dank integrierter Sensorik, die die Moosversorgung steuere und Umweltdaten in Echzeit erfasse, liefe das System auch komplett autark, so Sänger. Lediglich die Moose müssten je nach Belastung zwei bis viermal im Jahr gewechselt und ein paar Wochen im firmeneigenen Gewächshaus aufgepäppelt werden, bis sie wieder eingesetzt werden könnten.

„Solch komplexe Systeme zu verstehen, fällt den Schülerinnen und Schülern leichter, wenn man sie an Beispielen veranschaulichen kann“, greift NEG-Schulleiter Conrad Aust den pädagogischen Aspekt auf. Die Schüler hätten schon großes Interesse am City Tree gezeigt und sicher werde das Thema auch Eingang in den Fachunterricht finden. „Saubere Luft wird hier erlebbar gemacht“, freut sich Aust über die Installation des City Trees an seiner Schule, der zusätzlich mit einer Sitzbank ausgestattet ist und zum Verweilen einlädt.

„Den inzwischen fühlbaren Veränderungen im Klima müssen wir uns mit innovativen Ideen stellen“, freut sich Bürgermeister Dirk Lukrafka. Damit leiste die Stadt Velbert einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Aufwertung der Innenstadt. Der City Tree kostet 88.000 Euro, zuzüglich Wartung. Die Anschaffung ist mit Mitteln aus dem NRW-Förderpaket für Investitionen in Wachstum und Beschäftigung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung mit 90 Prozent bezuschusst worden.