Daniela Van Straelen, Bildungsgangleiterin der Vollzeitfachschule am Berufskolleg Bleibergquelle. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Wer in den Erzieherberuf einsteigt, wird es leicht haben, eine Stelle zu finden. Der Bedarf ist groß und das Angebot in allen Bereichen dieses Berufs vielfältig. Was junge Menschen in der Erzieher-Laufbahn erwartet und was sie mitbringen sollten, berichtet Daniela Van Straelen, Bildungsgangleiterin der Vollzeitfachschule am Berufskolleg Bleibergquelle, im Interview mit dem Super Tipp.


Frau van Straelen, was macht denn den Erzieherberuf aus und wo können junge Menschen nach der Ausbildung aktiv werden?

„Der Erzieherberuf ist unglaublich vielseitig. Man kann mit den Kleinsten arbeiten, ganz klassisch in den Kitas, oder auch mit Heranwachsenden in der Jugendhilfe, die Unterstützung brauchen. Ein weites Tätigkeitsfeld ergibt sich auch an den Schulen in der OGS-Betreuung oder in Jugendzentren bei der offenen Kinder- und Jugendarbeit.“

Was für ein Typ sollte man sein, wenn man einen Job als Erzieherin anstrebt?

„Man muss Lust darauf haben, mit Menschen zu arbeiten und Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu begleiten. Zugleich bringt die erzieherische Arbeit eine ständige Selbstreflexion mit sich. Man muss also bereit sein, auch mal an sich selbst zu arbeiten und mit Veränderungen gut umgehen können. Eine offene und motivierende Art ist natürlich auch hilfreich.“

Wie sieht denn die Situation auf dem Arbeitsmarkt aus?

„Wir brauchen dringend Erzieherinnen und Erzieher! Das hängt mit geburtenschwächeren Jahrgängen zusammen, die die Abgänge nicht voll auffangen können, und auch mit veränderten Lebensumständen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist wichtiger geworden, was aber den Betreuungsbedarf erhöht hat. Ab 2026 soll es zudem einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz geben.“

Eine Anstellung als Erzieher ist also quasi garantiert. Wie sieht es denn mit den Verdienstmöglichkeiten aus?

„Da hat sich zuletzt einiges getan. Zum Beispiel wird jetzt schon in der Ausbildung Bafög in Höhe von 900 Euro gezahlt. Das muss später auch nicht wieder zurückgezahlt werden. Im Berufsleben sind es dann im Durchschnitt etwa 3.000 Euro brutto, mit der eine ausgebildete Erzieherin oder ein Erzieher rechnen kann.“

Welche Zugangsvoraussetzungen braucht man, um am Berufskolleg Bleibergquelle eine Erzieherausbildung zu beginnen?

„Wir decken so ziemlich jeden möglichen Fall ab. Tatsächlich kann man hier klassisch mit Fach- oder Vollabitur seine Ausbildung starten. Wir haben aber auch eine Klasse, in der Schülerinnen und Schüler komplett ohne Schulabschluss zunächst die Zulassungsvoraussetzungen erlangen. Und auch Menschen, die schon im Beruf stehen und Erfahrung haben, können sich hier bei uns weiter qualifizieren. Wer sich für den Beruf interessiert, kann einfach vorbeikommen und sich zu seinen Möglichkeiten beraten lassen.“

Vielen Dank für das informative Gespräch.

Das Berufskolleg Bleibergquelle ist eine Schule mit dem Schwerpunkt Sozial- und Gesundheitswesen. Derzeit besuchen fast 600 Schülerinnen und Schüler die Einrichtung, etwa 150 davon lernen den Erzieherberuf. Weitere Informationen sind auf der Schulhomepage nachzulesen: www.bkbleibergquelle.de.

Tag der offenen Tür

Die Bildungseinrichtungen an der Bleibergquelle 145 in Velbert feiern am Samstag, 16. September, von 11 bis 15 Uhr einen Tag der offenen Tür. Daran beteiligt sich auch das Berufskolleg. Zu jeder vollen Stunde (also um 11, 12, 13 und 14 Uhr) gibt es an diesem Tag eine Information über den Erzieherberuf.