Esther Kanschat (Grüne) tritt als Kandidatin für das Bürgermeisteramt an. Archivfoto: Mathias Kehren

Velbert. Esther Kanschat bewirbt sich bei der Kommunalwahl am 14. September als Kandidatin der Grünen für das Bürgermeisteramt in Velbert. Der Super Tipp hat mit der 59-Jährigen gesprochen, um mehr über ihre Visionen und Ziele für Velbert zu erfahren.


Politisch setzt sich Esther Kanschat in Velbert für eine ehrliche und konstruktive Zusammenarbeit ein. Es geht ihr darum, die Stadt ökologisch, wirtschaftlich und sozial gerechter zu gestalten, mit dem Ziel, dass die Menschen dort weiterhin gut und gerne leben.

Schon vor fünf Jahren trat sie als Kandidatin der Grünen für das Bürgermeisteramt in Velbert an. Damals kam sie gegen den amtierenden Bürgermeister Dirk Lukrafka (CDU) in die Stichwahl, wo sie nur knapp mit weniger als einem Prozentpunkt unterlag.

Super Tipp: Bitte nennen Sie ihren Lebenslauf in 100 Worten.

Esther Kanschat: “Am Rande des Sauerlands bin ich geboren und habe in Köln Chemie studiert. Anschließend habe ich zuerst für einen großen Chemiekonzern im In- und Ausland gearbeitet und war dann für ein kleineres Unternehmen in Velbert selbständig tätig. Seit 18 Jahren bin ich als Lehrerin am GSG Velbert beschäftigt. In meiner Freizeit mache ich seit 23 Jahren Kommunalpolitik, bin seit 20 Jahren im Stadtrat, war 12 Jahre lang Fraktionssprecherin und bin seit 5 Jahren erste stellvertretende Bürgermeisterin in Velbert. Privat lebe ich in und für eine große Patchworkfamilie mit sieben Kindern und zwei Enkeln.”

Super Tipp: Wofür stehen Sie politisch?

Esther Kanschat: “In erster Linie für ehrliche, konstruktive Zusammenarbeit, die Velbert immer ein Stückchen besser macht – dabei alle Bürger:innen wertschätzt, bestmöglich informiert und mitnimmt bei Entscheidungen. Wir müssen ökologische, wirtschaftliche und sozial gerechte Lösungen finden und alle drei Bereiche gleichermaßen berücksichtigen. Vor allem dürfen wir sie nicht gegeneinander ausspielen. Nur dann werden wir Velbert mit all seinen Menschen, Organisationen und Unternehmen in eine sichere Zukunft führen können. Konkret heißt das: weniger Flächenverbrauch und Flächenversiegelung, mehr Teilhabe aller durch bessere Mobilität und erweiterte soziale Angebote, mehr Wohnraum und ein modernes Gewerbeflächenkonzept. Dabei müssen wir in die Höhe bauen, nicht in die Breite.”

Super Tipp: Was möchten Sie für Velbert unbedingt erreichen?

Esther Kanschat: “Dass die Menschen hier weiterhin gut und gerne leben, dass sie Velbert als ihre Heimatstadt lieben, sich wohl fühlen und zufrieden sind. Dafür werde ich bestehende Grünflächen bewahren und neue hinzufügen, die Mobilität verbessern, bezahlbaren Wohnraum schaffen und Arbeitsplätze erhalten. Das bedeutet aber auch, dass wir sie bei Entscheidungen gut informieren und mitnehmen.

Mitarbeitende der Stadtverwaltung sollen gerne in Velbert arbeiten und sich wertgeschätzt fühlen, denn sie verdienen Respekt und Anerkennung.

Velbert muss für die Probleme der Zukunft gewappnet sein. Das bedeutet Klimaschutz und Klimaanpassung zu berücksichtigen und die Energiewende in Velbert sowie die Modernisierung bestehender Gewerbeflächen zu forcieren.”

Super Tipp: Was macht Velbert für Sie besonders?

Esther Kanschat: “Die Lage zwischen Bergischem Land und Ruhrgebiet – im Grünen und doch so zentral, das macht Velbert so vielseitig. Jeder Stadtteil hat seine eigene Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Vorzüge – so unterschiedlich und gerade deswegen ergänzen sie sich gut. Wir sind nicht nur Wallfahrtsort, sondern auch Bücherstadt und Schlüssel- und Beschlägeregion. Wo gibt es all das an einem Ort?

Die Menschen hier haben herzlichen Ruhrpott-Charme und feiern für ihr Leben gern. Es gibt so viele verschiedene Feste und Veranstaltungen, die sogar bei schlechtem Wetter in bester Stimmung gut besucht werden. Alt und Jung feiern zusammen und nur selten gibt es Streitigkeiten, das ist einfach toll.”