
Velbert. Die Fachstelle Sucht in den Sozialen Diensten Niederberg der Bergischen Diakonie hat im Jahresbericht 2024 Bilanz gezogen. 545 Menschen suchten im vergangenen Jahr Unterstützung – und brachten die Fachstelle an ihre Kapazitätsgrenze.
Die Fachstelle hat eine „wachsende Nachfrage nach Suchtprävention in Folge der Cannabis-Legalisierung insbesondere an Schulen“ festgestellt. Lehrkräfte, Eltern und Jugendhilfeeinrichtungen meldeten verstärkt Aufklärungsbedarf. Doch das Team kann „mit aktuell nur einer Drittelstelle für Prävention“ dem Bedarf nicht gerecht werden, so die Bilanz der Fachstelle Sucht.
„Zum anderen stellt der Mangel an qualifizierter psychosozialer Betreuung ein akutes Problem dar“, konstatiert die Fachstelle. Im Bereich der Substitutionstherapie, wenn also illegale Substanzen durch ärztlich verschriebene Medikamente ersetzt werden, habe der Wegfall regionaler Therapieverbünde die Situation verschärft.
„FitKids“ – Hilfe für Kinder aus suchtbelasteten Familien
Ein Hoffnungsträger ist das Projekt „FitKids“, das 2024 mit der offiziellen Zertifizierung ausgezeichnet wurde. Es stärkt die Resilienz von Kindern, deren Eltern suchtkrank sind. Es wird von der Fachstelle in Kooperation mit dem Verein Velberter Kinder umgesetzt. Aktionen wie der Weihnachts-Wunschbaum mit über 100 beschenkten Kindern oder kindgerechte Präventionsformate wie die Fitkids-Tasche zeigen: Kinder stehen im Mittelpunkt.
Bergische Diakonie: Fachstelle braucht verlässliche Förderung
Die Bergische Diakonie sieht im Jahresbericht ihrer Fachstelle „einen eindrucksvollen Beleg für die gestiegene gesellschaftliche Relevanz ihrer Arbeit“. „Trotz finanzieller Engpässe und struktureller Herausforderungen bleibt die Fachstelle Sucht ein unverzichtbarer Anker für Betroffene und Angehörige“, so das Fazit der Bergische Diakonie. Und weiter: „Prävention, Aufklärung und niedrigschwellige Angebote brauchen verlässliche Förderung – besonders in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche.“