Stolpersteine erinnern an das Schicksal von Opfern des Naziregimes. Am 9. November werden sie mancherorts mit Blumen geschmückt. Foto: Pixabay
Stolpersteine erinnern an das Schicksal von Opfern des Naziregimes. Am 9. November werden sie mancherorts mit Blumen geschmückt. Foto: Pixabay

Velbert/Heiligenhaus. Am 9. November vor 84 Jahren ereigneten sich auch in den niederbergischen Kleinstädten die Judenpogrome in der sogenannten „Kristallnacht“. Rund um diesen Tag, der sich am Mittwoch dieser Woche jährt, finden Gedenkveranstaltungen statt.


„Diese verharmlosende Bezeichnung stammte wohl von den Nazis selbst, die sie ‚von ganz oben‘ bei den ausführenden Organen der örtlichen SA und anderen Judenhassern in Auftrag gaben“, sagt Hans-Werner Rimpel.

Tatsächlich wurde viel mehr zerstört als Fensterscheiben von jüdischen Geschäften und Wohnungen. Häuser und Synagogen wurden in Brand gesetzt, Mobiliar verwüstet und  gestohlen. Jüdische Mitmenschen wurden gedemütigt, geschlagen oder gar getötet. Das alles ereignete sich auch hier in der Region, in Velbert, Langenberg, Neviges, Heiligenhaus, Wülfrath und Mettmann. Daran erinnert Rimpel in seiner Funktion als Sprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und des „Bundes der AntifaschistInnen“ in Niederberg, kurz BdA.

Am 9. November beteiligen sich wieder viele Schulen, Verwaltungseinrichtungen, Organisationen und Privatpersonen an Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Holocaust und des Naziregimes. Auch die VVN und BdA-Niederberg legt am 9. November an den Mahnmalen und Stolpersteinen Blumen niederlegen. Und zwar in Velbert vor der Alten Kirche um 10 Uhr, in Neviges gegenüber der Buchhandlung Rüger um 11 Uhr und in Heiligenhaus am Rathaus um 12 Uhr.

In Langenberg gedenken VVN und BdA am Mittwoch, 8. November, um 18 Uhr am Nathanplatz der Opfer, in Mettmann am 9. November um 18 Uhr am Lavalplatz vor der Ev. Kirche.

In Wülfrath beteiligen sich VVN und BdA an der öffentlichen Einweihung der Gedenkplatten für die ums Leben gekommenen Zwangsarbeiter.

Das Bündnis begrüßt die Verlegung neuer Stolpersteine und anderer Gedenkzeichen für diejenigen, die Widerstand geleistet oder verfolgt wurden. Allerdings gebe es auch noch etwa 20 Stolpersteine, die noch fehlten in Velbert-Mitte, Langenberg und besonders Neviges.