Jens Brandenburg leitet die Gesamtschule Neviges. Foto: mathias Kehren
Jens Brandenburg leitet die Gesamtschule Neviges. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Die Gesamtschule Neviges befindet sich derzeit im Aufbau. Mit Jens Brandenburg hat sie jetzt den ersten Schulleiter bekommen. Der 40-Jährige stammt ursprünglich aus Tönisheide und möchte an der noch jungen Schule unter anderem Mitbestimmung und Musik fördern.

Mit Beginn des neuen Schuljahres hat Jens Brandenburg die Leitung der Gesamtschule Neviges übernommen. Neben ihm gehören Jens Bullmann, der bisher kommissarischer Schulleiter war und in die Stellvertreterposition gerutscht ist, und Stefanie Bucher als Leiterin der Stufen fünf, sechs und sieben zum Schulleitungsteam.

Brandenburg ist von der Erich-Fried-Gesamtschule in Wuppertal-Ronsdorf, wo er zuletzt als didaktischer Leiter aktiv war, nach Tönisheide gewechselt. Ein schöner Randaspekt an seiner neuen Stelle ist, dass der 40-Jährige in Tönisheide aufgewachsen ist und hier einst die Schulbank der örtlichen Grundschule gedrückt hat. Bei der diesjährigen Einschulung habe er schon viele Schulkameraden von damals getroffen, die jetzt Eltern sind und ihre Kinder an der neuen Gesamtschule eingeschult haben, berichtet der Vater von drei Kindern über die ersten Arbeitstage in seiner früheren Heimatstadt.

Derzeit befindet sich die Gesamtschule Neviges noch im Aufbau: Unterrichtet werden etwa 360 Schüler in drei Jahrgängen. Das Lehrerkollegium besteht aus 25 Personen. Da der Verwaltungsbereich noch klein ist, kann Brandenburg auch selbst Unterricht in den Fächern Mathematik und Musik geben. Mit jedem Jahrgang wird die Schulgemeinde jetzt größer. Im Vollbetrieb, der in sechs Jahren erreicht ist, rechnet Brandenburg mit 1.200 Schülern und 125 Lehrern. Da der jetzige Standort dafür zu klein ist, laufen bei der Stadt Velbert die Planungen für einen Neubau am Waldschlösschen in Neviges.

„Unser Ziel ist, viele kompetente, gut ausgebildete und selbstständige Schülerinnen und Schüler zu entlassen“, erklärt Jens Brandenburg. Basis dafür seien unter anderem die Lernbüros, in denen die Schüler jahrgangsübergreifend von einander lernen könnten. Das Konzept ermögliche ein individuelles Lerntempo, fordere von den Schülern aber auch, sich eigenständig zu organisieren. Weitere Mitbestimmung ist für den neuen Schulleiter auch bei den Fachkonferenzen vorstellbar, die üblicherweise der Lehrerschaft vorbehalten sind. Dort könnten beispielsweise Vorschläge der Schülerschaft für den fachübergreifenden Projektunterricht oder weiterführende Forschungsprojekte eingebracht werden.

Ein weiteres Projekt liegt Brandenburg, der in seiner Freizeit als Gitarrist in einer eigenen Cover-Band spielt, ganz persönlich am Herzen: Er möchte die Schülerinnen und Schüler für die Musik begeistern. Pläne für eine Chor- und Orchestergründung hat er schon.