Christoph Schotten und Jutta Scheidsteger mit dem neuen Band der Historischen Beiträge. Foto: Mathias Kehren
Christoph Schotten und Jutta Scheidsteger mit dem neuen Band der Historischen Beiträge. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Der Bergische Geschichtsverein Abteilung Velbert-Hardenberg hat seine Jahresschrift, die Historischen Beiträge 29, und sein Jahresprogramm vorgestellt. Themen sind eine Bildreportage von der Entstehung des Mariendoms in Neviges, 100 Jahre Frauenwahlrecht, 100 Jahre Erster Weltkrieg und ein Nachruf auf den Lokalhistoriker Eduard Neumer.


Die eigenwillige Form des Mariendoms, der im Jahre 1968 eingeweiht wurde, sorgt auch heute noch für Diskussionen. Ein Jahr nach den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Domjubiläum wird in einer Bildreportage die Entstehung des zweitgrößten Kirchenbauwerks im Erzbistum Köln noch einmal nachvollzogen. Historisches Bildmaterial zeigt die Entstehung der Beton-Konstruktion mit ihrem 34 Meter hohen Faltdach, für die damals rund 7.500 Tonnen Beton verbaut wurden.

Im zweiten Teil der historischen Beiträge geht es um das Frauenwahlrecht, das vor 100 Jahren eingeführt wurde. Die Lokalhistoriker Andrea Niewerth und Christoph Schotten haben hier Material über die ersten Ratsfrauen in Velbert zusammengetragen und in Kurzbiographien zusammengefasst.

Dem Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren widmet sich der dritte Teil der Jahresschrift. Rund 1.000 Männer aus Velbert kamen im Krieg ums Leben, nicht eingerechnet die vielen Verwundeten und Versehrten aus dem Kriegsgeschehen. Ihnen gewidmet ist das Titelbild der neuen Broschüre: Es entstand bei einem Ausflug der Verwundeten aus dem Lazarett in Velbert in den Zoologischen Garten in Elberfeld.

Ein Nachruf auf den Lokalhistoriker Eduard Neumer bildet den vierten Teil der Historischen Beiträge. Der frühere Schulleiter nahm nach seiner Pensionierung noch einmal ein wissenschaftliches Studium auf und verfasste zahllose Schriften über die lokale Geschichte. „Ich kann nur den Hut ziehen, wie effektiv Neumer gearbeitet hat“, sagt Stadtarchivar Christoph Schotten über einen der renommiertesten Lokalhistoriker Velberts.

Die Historischen Beiträge sind für 8,50 Euro erhältlich im Schloss- und Beschlägemuseum, im Stadtarchiv und beim Scheidsteger-Verlag.

Das Jahresprogramm des bergischen Geschichtsvereins wird wieder gestaltet von den vielen aktiven Mitgliedern, die Vorträge halten und Exkursionen vorbereiten.

Auf insgesamt drei Spaziergängen durch alle Velbert Stadtteile im Juli wird Frank Overhoff das jüdische Leben in Velbert vor dem Zweiten Weltkrieg näher beleuchten. Dabei wird es um den gesellschaftlichen Beitrag jüdischer Bürger in Velbert gehen, die beispielsweise in der Textil- und Lebensmittel-Branche aktiv waren. Auch Geschäfte mit ehemals jüdischer Herkunft sind Thema der Sonderveranstaltungsreihe.

Bei einer Exkursion am 12. Juli geht der Lokalhistoriker Gerhard Haun auf die Baugeschichte von Schloss Hardenberg ein und bietet den Teilnehmern auch einen geführten Rundgang durch die Kasematten.

Die wechselhafte Geschichte der Bleibergquelle, die einst Essenern als Luftkurort diente und heute ein Bildungszentrum ist, wird Thema einer Tagesveranstaltung sein, die Jürgen Lohbeck vorbereitet. Ein Höhepunkt dürfte hier die Begehung der Stollen auf dem Gelände sein.
Das gesamte Programm ist auf der Internetseite des Geschichtsvereins nachzulesen und wird in Form von aktuellen Veranstaltungshinweisen auch in den Super Tipp-Medien erscheinen.