
Velbert. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Velbert hat in der letzten Ratssitzung gegen den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet „Große Feld“ gestimmt. Und das obwohl sie in der Vergangenheit immer für die Entwicklung und den Ankauf der Fläche war. Nun gebe es aber „erhebliche Gründe gegen einen voreiligen Satzungsbeschluss“, heißt es aus der Fraktion.
„Seit der Aufstellung des Bebauungsplans ist durch die Pandemie, den Krieg und die wirtschaftliche Situation für die SPD kein dringender Bedarf für diese Gewerbefläche zum jetzigen Zeitpunkt gegeben. In Zeiten leerer Haushaltskassen sieht die SPD bei einem voreiligen Start der Erschließungsarbeiten zudem die finanziellen Belastungen als zu erheblich an“, fasst der Fraktionsvorsitzende Rainer Hübinger die Gründe zusammen.
Die SPD steht aber noch zum Gewerbegebiet. Das Große Feld solle mittelfristig, wenn die wirtschaftliche Konjunktur wieder anziehe, entwickelt werden, heißt es vom Fraktionsvorstand.
Die SPD möchte außerdem der „großen Kritik der Bevölkerung an der Flächenentwicklung“ entgegenkommen. Eine Bedingung für ihr Ja zu den Plänen ist daher die „sinnvolle Bürgerbeteiligung zu den Verkaufsverträgen“ mit der Zielsetzung, die Akzeptanz für das Gewerbegebiet zu erhöhen und einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu erzeugen.
Kevin Rahn, Mitglied im Ausschuss für Stadtplanung und Mobilität, mahnt, dass es sich dabei nicht um eine Bürgerversammlung handeln solle, sondern die Stadt beispielsweise ein Workshop-Verfahren mit Unterstützung einer professionellen Agentur durchführt. Das sei in den Nachbarstädten Essen und Wuppertal auch erfolgreich gewesen.
„Erst mit diesen Ergebnissen und darauf aufbauenden festen Vorgaben für die Verkaufsverträge kann die SPD dem Satzungsbeschluss für das Große Feld zustimmen“, so die Fraktionsspitze. Das Gewerbegebiet möchte sie nicht verhindern, sondern „positiv gestalten“ und „absichern“.