
Velbert. Fast jeder Sechste hat chronische Rückenschmerzen. Sie gelten heute als Volkskrankheit Nummer eins. Im nächsten Medizinforum, am Dienstag, 29. September, ab 18 Uhr, im Helios-Klinikum Niederberg, Robert-Koch-Str. 2 (Sitzungszimmer 1 und 2) in Velbert, gibt der Spezialist PD Dr. Dr. Jorge Terzis Auskunft über Behandlungsmöglichkeiten. Anmeldung unter Tel.: 02051 / 982-382032.
Es gibt verschiedene Arten von Rückenschmerzen. Sie können als Warnfunktion auf eine Entzündung oder Verletzung hindeuten, aber daraus können auch chronische Schmerzen entstehen die sich zu einem eigenen Krankheitsbild manifestieren. Neben der Behandlung durch Ärzte und Physiotherapeuten können Präventionsmaßnahmen gegen Bewegungsmangel und einseitige Belastungen, aber auch gegen Übergewicht helfen. Früher war die Devise sich bei Rückenschmerzen zu schonen, doch heute erkennt man, dass Bewegung das A und O ist. Das berichtet Privatdozent Dr. Dr. med. Jorge Terzis, Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie am Helios-Klinikum Niederberg.
„Wenn eine Schädigung am Rücken zu gravierenden Nervenausfällen führt, dann ist eine Operation notwendig“, erklärt der Mediziner. Dies sei vor allem beim Bandscheibenvorfall oder bei der Spinalkanalstenose häufig der Fall. „Nicht jeder Bandscheibenvorfall, den man auf dem Bild sieht oder der nur schmerzt, muss eine Operation zur Folge haben. Leichte Nervenausfälle werden toleriert – der Schmerz lässt in den meisten Fällen innerhalb von Tagen oder Wochen nach. Es gibt hierfür klare Kriterien“, meint Dr. Terzis.
„Oft ist im ersten Schritt eine medikamentöse Schmerzlinderung nötig, damit Bewegung überhaupt wieder möglich ist. Am besten sind dafür Rezeptfreie Tabletten oder eine Salbe aus der Apotheke“, erklärt Terzis. Und weiter: „Es ist besonders wichtig bei den Medikamenten auf die Dosierung zu achten: Sie sollten in der kleinsten Dosis und nur kurzzeitig verwendet werden, den Rest erledigt die Bewegung von allein.“ Man solle sich nicht übernehmen, also keine „Höchstleistung“ im Sport erzielen. Es reiche schon, die alltäglichen Aktivitäten so gut es geht beizubehalten oder eventuell etwas zu steigern.
Je nach Schmerzen und nach Art der Rückenschmerzen gibt es weitere Möglichkeiten der Behandlung. Beispielsweise Physiotherapie, Massagen oder Wärmebehandlungen können dabei helfen, die Schmerzen zu lindern.