
Velbert. In Velbert gehen die IT-Scout an den Start. Für die Gesamtschüler geht es um das Thema „Wissen vermitteln, durch lehren“. Wer möchte, kann sich völlig kostenlos Wissen aneignen oder auffrischen. Es geht um Themen wie Videokonferenz geben, Umgang mit Passwörtern, Präsentation erstellen und einiges mehr rund um Internet und Co. Start ist am Donnerstag, 15. Februar, 17.30 Uhr.
In der Coronazeit ist es offen zutage getreten. „Manche Veranstaltungen konnten sogar online nicht stattfinden, weil viele potentielle Teilnehmende dazu gar nicht in der Lage waren“, erklärt Gesamtschullehrer Ulrich Weber. „In einer Stadt wie Velbert, kann das nicht sein!“, findet der Universitätsdozent für Mediendidaktik.
Aus dieser Überzeugung hat sich nun die Gruppe der IT-Scouts entwickelt, der Weber als „Lernbegleiter“ zur Seite steht. Mit dabei ist Luke Sonnenberg (Klasse 9), der schon Tablet-Kurse bei der Kirchengemeinde Tönisheide gegeben hat und so didaktische Erfahrungen sammeln konnte. Sarah Arnold (Klasse 8) begeistert sich über jede technische Herausforderung und freut sich darauf, auch anderen die Lösungen näher zu bringen. Niklas Klimek (Klasse 9) komplettiert die Gruppe der IT-Scouts. Er schärft sein Computerwissen unter anderem mit einem Web-Shop, den er ständig verbessert und betreut.
Genug Know-How ist also versammelt bei den jungen IT-Scouts, die es mit so ziemlich jedem Computerthema aufnehmen und es anderen beibringen möchten. Die Zielgruppe ist dabei keineswegs die Seniorenklasse. Vielmehr geht es um die Altersstufe 35 bis 60 Jahre – im Kern also die Elterngeneration der jetzigen Schülerschaft.
Und Hand aufs Herz. Wer kennt sich schon genau aus mit Cloud-Computing, Tabellenkalkulation, Online-Präsentation oder der Initiierung einer Videokonferenz? Und das sind nur ein paar Themen, die bei den IT-Scouts in „Gruppenarbeit mit engmaschiger Betreuung“ behandelt werden sollen. Das Programm ist übrigens nicht fest vorgegeben, die Teilnehmenden können auch eigene „IT-Problemfälle“ mitbringen.
Zu den IT-Scouts kann man mit der eigenen IT-Ausrüstung kommen (sofern tragbar). Möglich ist aber auch die Nutzung der schuleigenen Tablets. Am Donnerstag, 15. Februar, findet in Raum AU 10 der Gesamtschule Neviges, An der Maikammer 46, erstmal eine Kennenlernstunde statt, bei der Themen abgeklopft werden. Danach entscheidet sich, wie oft (und an welchem Tag) sich die Gruppe wieder trifft. Für Informationen vor und außerhalb des Treffens steht Ulrich Weber unter ulrich.weber@uni-due.de zur Verfügung. „Wer mir dort seine Telefonnummer hinterlässt, den rufe ich auch gern zurück“, schmunzelt der Didakt.
Über sein Wissen zu reden, es zu verbalisieren, hilft am Ende es zu vertiefen, so die Idee hinter der Methodik „Lernen durch lehren“ die im Schulkonzept der Gesamtschule Neviges verankert ist. Zugleich ist sei es hilfreich, wenn „Expertise im eigenen Hause vorhanden“ ist, begrüßt Volker Boßerhoff, didaktischer Leiter der Schule, die Neugründung der IT-Scouts.
Auch im Hinblick auf künstliche Intelligenz sieht er Potential bei der Gruppe. Die KI sei aus dem Unterricht jetzt schon nicht mehr wegzudenken. Nun müsse man schauen, wie damit beim Lernen umzugehen sei, so Boßerhoff. „Am Ende ist es ein Werkzeug, so wie der Taschenrechner im Mathe-Unterricht.“ Die IT-Souts planen schon einen eigenen Workshop zu diesem Thema anzubieten.